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La llegada!

Viele Grüße aus Argentinien! Endlich ist es soweit und ich bin nun echt in Córdoba. So wirklich fassen kann ich es noch nicht und bis jetzt fühlt es sich für mich auch noch mehr nach einem besonderen Urlaub an.
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Datum:
16. Aug. 2018
Von:
Benedikt Groß
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Nach einem netten Abschied am Düsseldorfer Flughafen von meinen Liebsten begann dieses besondere Jahr. Von Düsseldorf flogen wir, fünf Freiwillige, nach Madrid und trafen dort auf die weiteren fünf Freiwilligen aus ganz Deutschland. Wir verstehen uns super und haben im Flugzeug viele Kartenspiele gespielt. Vor allem Doppelkopf oder „doble cabeza“ wie wir es mittlerweile nennen. Nach einem weiteren Zwischenstopp in Paraguay landeten wir, ein wenig übermüdet, aber in voller Vorfreude in Córdoba.

Die erste Hürde, der Visa Check am Flughafen, verlief für mich zum Glück einfach, trotz meiner geringen Sprachkenntnisse. Am Flughafen wurden wir dann freundlich und herzlich mit einer netten Umarmung von unserem Mentor und zwei Mitarbeiterinnen der Partnerorganisation „Eduquality“ empfangen.

Anschließend fuhren wir mit einem Kleinbus raus in die „Sierras de Còrdoba“, um uns bei einem Vorbereitungsseminar auf unser kommendes Jahr einstellen zu können. Die ersten neuen Eindrücke von dem Land, in dem ich ein Jahr leben darf, waren gar nicht wirklich unvertraut. Palmen und einige Kakteen haben mir dann doch gezeigt, dass ich nicht in Deutschland sein kann. Mir war so warm bei unserer Ankunft, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie warm wohl der Sommer werden wird. Doch unsere Mentoren haben uns schnell gesagt, dass dieser Tag auch eher eine Ausnahme sei.

Nach einigen weiteren Runden „doble cabeza“ habe ich Mate probiert. Ich finde es schmeckt sehr nach grünem Tee, aber „me gusta“. Der Mate wird immer mit heißem Wasser aufgegossen und durch die „bombilla“, einem metallischen Strohhalm mit integriertem Sieb, getrunken. Anschließend wird der Mate weiter gegeben.

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Spanisch zu verstehen ist für mich wie erwartet noch sehr schwer, aber ich war überrascht, wie schnell ich bei jeder Seminarrunde und weiteren Spanischkonfrontationen mehr verstehen konnte. Mein kleines Heft füllt sich viel schneller als erwartet mit neuen Vokabeln, sodass ich bald schon ein neues brauchen werde.

 


Durch einige Vertrauensspiele und Gespräche haben wir uns gegenseitig besser kennengelernt und ich bin überzeugt, dass ich dieses Jahr viel Freude mit den anderen Freiwilligen haben werde. Tatsächlich war ich ab dem zweiten Tag dann doch von der eintretenden Kälte überrascht, sodass ich die meiste Zeit in Winterjacke und dicken Socken das Seminar verbracht habe.

Mir fällt schon auf, dass es einige Straßenhunde gibt, aber ich war so überrascht wie liebevoll und zutraulich die Hunde sind und wie sie sich über jede Krauleinheit und Aufmerksamkeit freuen. Die anderen Freiwilligen und ich sind so angetan von der liebevollen Art, mit der uns die Leute bisher begegnet sind. Eine herzliche Umarmung und ein Kuss an der Wange ist zur Begrüßung gang und gäbe. Einige Abende haben wir uns an der schönen Stimme unseres Koordinators von einigen traditionellen Liedern erfreut und selber traditionelle Tänze, wie der in Córdoba beliebte „Cuarteto“, gelernt.

Die Vorbereitungstage waren viel zu schnell vorbei und so sind wir am Samstag, den 11.August, das erste Mal rein in die Stadt gefahren. Hier sind wir in einem gemütlichen Hostel, 30 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt, untergebracht und haben neben unserem täglichen vierstündigen Sprachkurs auch tolle Programmpunkte durch „Eduquality“.

Wir waren schon auf einigen Märkten und mit den Jungs am Fluss, der eher einem kleinen Kanal ähnelt, joggen. Besonders eindrucksvoll war ein Tangotanzkurs mitten auf einem öffentlichen Platz namens „Milonga“ in der Innenstadt. Jeden Samstag kann man dort hin, um zu tanzen. Bei guter Atmosphäre und schönem Ambiente haben wir uns den argentinischen Tango zeigen lassen, der um einiges fließender und freier in der Bewegung ist, als der deutsche Standard-Tango, der mir bekannt war.

Morgen ist es dann endlich soweit und wir lernen die Gastfamilien und unseren neuen Lebensort für das kommende Jahr kennen. Ich bin aufgeregt und gespannt und freue mich, wenn mit dem Projekt dann ein Alltag für mich startet. Es ist schon besonders, wie wir hier gemeinsam mit den anderen Freiwilligen zehn Tage ununterbrochen zusammen Zeit verbracht haben und es sich jetzt schon anfühlt, als würden wir schon lange befreundet sein. So kann es gerne weitergehen.

Viele Grüße aus Argentinien und „hasta luego“!