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Offener Brief des Pfarrgemeinderats Liebfrauen Hennef Warth an Kardinal Meisner

Ein Zufallsfund im Internet gibt Anlass zu großer Verärgerung im Pfarrgemeinderat Liebfrauen Hennef-Warth: Auf einer Sondersitzung des Priesterrats am 23. März 2007 hatte Prälat Hans-Josef Radermacher, Leiter der Hauptabteilung Seelsorgebereiche im Generalvikariat, zum Thema Zukunft der Seelsorgebereiche referiert.
Datum:
25. Juni 2007
Von:
be

160 von 221 Seelsorgebereichen im Erzbistum Köln kooperieren in einem so genannten Pfarrverband, der lockersten von drei durch das Bistum vorgegebenen Kooperationsvarianten. Angesichts der personellen Rahmenbedingungen sei jedoch eine intensivere Zusammenarbeit in den Seelsorgebereichen erforderlich. Vor diesem Hintergrund erachtete Radermacher die lockerere Kooperation auf der Basis des „Pfarrverbands“ als nicht zukunftsfä-hig. Fusionen oder Pfarreiengemeinschaften seien seiner Meinung nach zukünftig die einzigen Alternativen. In einem an die Rede anschließenden Votum fand sich eine Mehrheit für Wahlfreiheit der Pfarrgemeinden zwischen Fusion und Pfarreiengemeinschaft. Das Modell Pfarrverband ist demnach nicht mehr vorgesehen. Dies würde eine gravierende Einschränkung der Selbstständigkeit, insbesondere auch der Laiengremien der betroffenen Pfarreien bedeuten.

Die Pfarrgemeinde Liebfrauen Hennef Warth bildet gemeinsam mit den Pfarreien St. Remigius Happerschoß, St. Johannes der Täufer Uckerath, St. Katharina Stadt Blankenberg und Zur schmerzhaften Mutter Bödingen seit einigen Jahren einen Pfarrverband.

In einem Offenen Brief wendet sich der Pfarrgemeinderat Liebfrauen Hennef Warth jetzt an die Verantwortlichen: Der Pfarrgemeinderat befürchtet, dass mit dieser Rede Fakten geschaffen werden lediglich aufgrund einer persönlichen Einschätzung, ohne systematische Evaluation der Pfarrverbände und vor allem ohne Einbeziehung der betroffenen Pfarrgemeinden selbst. Der Pfarrgemeinderat erkennt in Vorgehen und Zielsetzung eine klare Schwächung gut funktionierender Laiengremien. Erwartet wird demgegenüber eine Unterstützung der in den Pfarrgemeinden engagierten Laien, eine offene und ergebnisoffene Diskussion unter Mitwirkung aller Beteiligten und die Erarbeitung von passgenauen Lösungen für die jeweils konkrete örtliche Situation.

Der Offene Brief, unterschrieben von allen Mitgliedern des Pfarrgemeinderats, richtet sich an Joachim Kardinal Meisner, Weihbischof Dr. Heiner Koch, Prälat Hans-Josef Radermacher, die Pfarrer des Pfarrverbandes Jansen, Biermann und Hülsmann, den Diözesanrat und den Priesterrat des Erzbistums Köln, den Kreiskatholikenrat des Rhein-Sieg-Kreises. Informiert werden zeitgleich alle Pfarrgemeinderäte des Rhein-Sieg-Kreises. Am Wochenende wurde der Offene Brief zudem an die Gottesdienstbesucher verteilt.

Hier können Sie nachlesen: Offener Brief als PDF