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Friede sei mit euch und fürchtet euch nicht (Montag der 2. Osterwoche 2020)

2020-04-20_Corona-Predigt
Datum:
20. Apr. 2020
Von:
Christoph Jansen

Liebe Freunde,

der Stillstand hält an. Nach wie vor leben wir mit starken Ausgangsbeschränkungen. Einige Geschäfte öffnen nun wieder, aber langsam spüren wir, dass vieles, das selbstverständlich war, über lange Zeit nicht möglich sein wird. Wir sehen uns seltener, viele Begegnungen finden nur telefonisch statt und aus der Ferne. Unsere Türen sind verschlossen.

Am vergangenen Sonntag hieß es im Evangelium: „Acht Tage darauf waren die Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch.“

Durch zahlreiche Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und den Verzicht auf Versammlungen und öffentliches Leben geht es uns ein wenig wie den Jüngern damals. Unsere Türen sind verschlossen, damit das Virus uns nicht erreichen kann.

Jesus können wir nicht ausschließen, für ihn sind alle Türen offen. Mit seiner Nähe und Liebe erreicht er uns alle. Das ist gerade in dieser beklemmenden und schwierigen Zeit eine frohmachende Botschaft. Ebenso wohltuend sind für mich jene Sätze, mit denen immer wieder die Begegnungen des Auferstandenen mit seinen Freunden beginnen. Friede sei mit euch und Fürchtet euch nicht. Diese beiden Sätze sind ein ganz großer Auftrag an uns alle.

Friede sei mit euch! Was so vertraut klingt, wird immer mehr zur Herausforderung. Nur wenige Kinder werden in den nächsten Wochen die Schulen und Kindergärten besuchen dürfen, zuhause herrscht drangvolle Enge. Und wer zu lange aufeinander hockt, geht sich schnell auf die Nerven. Kurzarbeit sorgt für weitere Einschränkungen, Homeoffice klappt nicht immer gut, wenn die Ruhe dazu fehlt. Friede sei mit euch – das ist eine ganz wichtige Einladung, Frieden zu halten, auch wenn es nicht immer ganz leicht ist.

Fürchtet euch nicht! Das ist der zweite Satz, der mich bewegt. Wir brauchen keine Angst zu haben, nicht vor dem Tod, nicht vor dem Leben. Halten wir die Sicherheitsregeln ein, so tun wir etwas Gutes, aber nicht aus Angst, sondern aus Vernunft. Selbst wenn die Viruserkrankung nicht vor uns Halt macht, wir haben alle die Chance zu überleben. Auch in Krankheit und Sorge ist Jesus uns ganz nah, er kommt auch durch geschlossene Türen und schenkt uns Mut und Zuversicht. Zu jedem Einzelnen von uns sagt er: Fürchte dich nicht, hab keine Angst.

Mut und Zuversicht und Frieden, das wünsche ich Ihnen in dieser Zeit.

Ihr und euer

Christoph Jansen