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Begegnung mit Christus (Gründonnerstag 2003)

Datum:
17. Apr. 2003
Von:
Heinz Büsching

Begegnung mit Christus

Wenn Sie zur Heiligen Kommunion nach vorn kommen, wenn Sie Ihre Hände zur Schale machen, wenn der Ausspender Ihnen das heilige Brot hinhält und sagt: Der Leib Christi, dann antworten Sie Amen und das heißt: ja, so ist es, ich glaube, dann bitten Sie Christus zu sich.

Ihr Herz wird zum Wohnzimmer für ihn. Sie öffnen ihm die Tür. Er tritt bei Ihnen ein. Sie begegnen Christus selbst. Sie sind Gastgeber. Was tun Sie jetzt? Sagen sie etwas? Was sagen Sie? 

Mit den Kindern haben wir überlegt, was man vielleicht sagen könnte. Uns sind ganz einfache Sätze eingefallen. Du. Danke, dass du zu mir kommst. Gut, dass du da bist. Danke, dass du zu mir stehst. Ich bitte dich für meine Familie. Ich bitte dich für die Kranken. Ich bitte dich für meine Freunde. Ich bitte dich für meine Feinde. 

Vielleicht auch: Verzeih mir. und: Gib mir Kraft.

Jeder Mensch ist einmalig. Jede Begegnung ist einmalig. Darum werden die Worte immer anders sein. Und vielleicht will ich Jesus nur einen Satz sagen. Oder nur ein Wort.

Begegnung mit Christus.

Es gibt noch eine ganz andere Möglichkeit. Nämlich: Ich erlebe meine Ratlosigkeit, mein Hilflos-Sein, meine ganze Schwäche. In mir ist es dunkel, und ich tue nicht so, als wäre es anders.

Wenn wir nach altem Brauch die Augen schließen und die Hände vors Gesicht halten, dann ist das für mich nicht nur ein Schutz vor Ablenkung – auch das. Es ist auch ein Zeichen. Ich mache mir bewusst, dass es in mir dunkel ist. Ich bin der Gastgeber, der ganz arm ist, und der alles von seinem Gast erwartet. Ich bin ganz still und schaue in die Dunkelheit.

Es bleibt nicht dunkel. Irgendwo wird es hell. Mir kommt ein guter Gedanke. Ein Gedanke, der mir Mut macht. Christus spricht mich an. Ganz leise.