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25 -jähriges Bestehen des Missionskreises (29. Sonntag im Jahreskreis 2013)

Datum:
20. Okt. 2013
Von:
Heinz Büsching

Predigt von Heinz Büsching zum 25 -jährigen Bestehen des Missionskreises.

Werden Sie auch schon mal von Glaubenszweifeln attackiert?

Fragen Sie sich auch schon mal: Liege ich mit meinem Christsein richtig? Die um sich greifende Gottvergessenheit unserer westlichen Welt ist ja überaus ansteckend. Das Evangelium zeigt sich besorgt über die Situation des Glaubens auf Erden. Wie gehen Sie mit Ihren Glaubenszweifeln um?

Wie gehe ich mit meinen Glaubenszweifeln um? 

Ich hörte von einem weisen Rat, den ich mir zu Eigen mache. Und der heißt: Setz gegen Glaubenszweifel die Nächstenliebe. Die Nächstenliebe erspart uns nicht das Denken, nicht das Glaubensgespräch und schon gar nicht das Gebet. Aber die Nächstenliebe ist doch noch etwas Besonderes, Wirkungsvolles, ja Unersetzliches. Die tätige Nächstenliebe lässt eintauchen in die Erfahrung der Liebe, in den Geist der Liebe, in die göttliche Gnade, die in jeder Nächstenliebe am Werk ist.

Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm, schreibt der hl. Johannes. 

Ich denke an unseren Missionskreis. Seine Devise, ja sein Daseinszweck ist die werktätige Liebe. Liebe, die handelt. Dieses Handeln kennt keine nationalen Grenzen und macht vor kultureller Fremdheit, vor Urwald und Wüste nicht Halt. Es ist ein Handeln, das sich der Sendung Jesu verpflichtet weiß.

Mission heißt auf Deutsch: Sendung, und gemeint ist die Sendung zu allen Völkern, die Jesus uns aufgetragen hat. Und die frohe Botschaft, die wir verkündigen sollen, ist für unseren Missionskreis zunächst mal tätige Liebe, helfen, helfen, helfen.

Da sind wir wieder ganz bei Jesus, der sagt: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Noch mal zurück zu der Sache mit den Glaubenszweifeln.

Inzwischen kommt von den Partnern des Missionskreises, vor allem aus Afrika, so viel Liebe zurück, so viel Liebe, die den Horizont erweitert, so viel beglückende Liebe, dass man unwillkürlich sagt: Danke, Jesus. Dein Auftrag ist klasse. Deine Sendung bringt Segen. Bei dir bin ich richtig. Von dir will ich nicht weg. Nächstenliebe ist prima. Keiner ist dagegen. Alle sind dafür.

Das Problem ist die Durchführung. Da hapert es gewaltig. Wie kommt es, dass unser Missionskreis, was die tätige Nächstenliebe angeht, so sagenhafte Erfolge hat? Und das geht jetzt schon über 25 Jahre. Ein Erfolgsfaktor ist die Gemeinsamkeit, das gemeinsame Handeln, die gemeinsame Tat. Gewiss gibt es die Situationen, in denen meine höchst private Nächstenliebe gefragt ist. 

Doch es gibt auch die Nöte, die man gemeinsam anpacken muss. Die Projekte unseres Missionskreises lassen sich nur in Teamarbeit bewältigen, wobei dann auch die gegenseitige Ermunterung positiv ins Spiel kommt und das Durchhaltevermögen stärkt. 

Nun hat der Heiland in unsere hl. Messe ein Evangelium geschickt, in dem uns das Gebet ans Herz gelegt wird. Wenn ich keine Lust auf Nächstenliebe habe; wenn mir der Auftrag, den mir mein Gewissen meldet, zu lästig ist; dann brauche ich Gottes Hilfe, und ich will ihn darum bitten. Und wie kann ich meinen angefochtenen Glauben klären, wenn Gott mir nicht mit seinem Licht zu Hilfe kommt, und ich will ihn darum bitten.

Auch einer Helfergemeinschaft tut Gottes Hilfe gut. Unser Missionskreis beginnt seine Zusammenkünfte immer mit einer Besinnung, die nichts anderes ist als ein Gebet. Er gestaltet Mai-Andachten in den Dörfern der Pfarrgemeinde und übernimmt regelmäßig Frühschichten in der Advents - und Fastenzeit. Die Leitung zum lieben Gott ist unserem Missionskreis etwas wert. Auch das Gebet gehört zu seinen Erfolgsfaktoren.

Ich wünsche ihm, dass diese Leitung zum lieben Gott lebendig bleibt.

Und schließlich: Ein Dankeschön für die mutmachende Ausstrahlung, die der Missionskreis auf mich und viele andere hat. Wenn ich an Kirche denke, fällt mir nicht Limburg ein, sondern unser Missionskreis. 

Ein herzlicher Glückwunsch zu 25 Jahren segensreichen Wirkens!

Und ein hoffnungsfrohes: Weiter so!