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Puttes-Aktion 2013

Seit mehr als 30 Jahren wird von vielen engagierten Frauen und Männern in der Pfarrgemeinde Liebfrauen einmal im Jahr Puttes (Kartoffeltopfkuchen aus dem Rheinland mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen) gebacken und gegen Spende weitergegeben. Die Aktion wurde für Schwester Hermanelde, Steyler Missionsschwester in Mombai (Bombay) ins Leben gerufen. In diesem Jahr stand am Sonntag, dem 03.02.2013, auch die Messe ganz im Zeichen von Indien. Musikalisch begleitet wurde die Sonntagsmesse vom Chor Cantamus, unter der Leitung von Friedrich Grothe.
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Datum:
3. Feb. 2013
Von:
hh
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Nach der Messe konnten sich die Besucher im Pfarrheim nicht nur leckeren Puttes, sondern auch Suppe mit Brot von der DLS Bäckerei und Kuchen auf die Teller geben lassen. Allen, die hierfür gebacken, gekocht, gespendet und geholfen haben, vielen Dank. Der Erlös der Puttesaktion (ca. 800 EUR), aber auch der Kollekte in der Kirche (ca. 500 EUR) gehen direkt an Schwester Hermanelde nach Indien, die damit Waisenkinder, Arme oder Krankenhausbesucher unterstützt. Insgesamt können also 1.300 EUR überwiesen werden. Schwester Hermanelde, die 1937 in Köln geboren ist, verließ ihre Heimat übrigens bereits 1963 und ging nach Indien. Sie ist nun also seit 50 Jahren dort.

In einer Zeitschrift der Steyler Schwestern in Südindien heißt es: „Im Laufe der Jahre ist sie im Herzen eine echte Inderin geworden und hilft mit ihren Händen den Armen und ganz besonders den Waisenkindern. Ihre Fähigkeit, sich auf Menschen ganz unter-schiedlicher Herkunft und Art einzulassen ist sprichwörtlich. Sie versteht ihr Leben als ein „lebenswertes, frohes Leben“. Weil sie ihre mütterliche Liebe so vielen Kindern in der Kinderabteilung des Holy Spirit Hospitals in Mombai geschenkt hat, und überall, wo sie gearbeitet hat, von den verschiedensten Menschen einfach „Amma“ (Mama) genannt wird, ist Schwester Hermanelde schon jetzt zur lebenden Legende der Anteilnahme, Fürsorge und des Mitleidens geworden.

Bereits als junge Frau hatte sie die Überzeugung für die Mission berufen zu sein. Sie wurde Krankenschwester und 1962 Ordensschwester. Ein Jahr später erhielt sie ihre Missionsbestimmung: Indien. Dort schloss sie eine Hebammenausbildung ab, arbeitete in verschiedenen Missionsstationen und leitete in Mombai die Säuglings- und Kinderabteilung. Im letzten Jahr schrieb sie:
„Als ich jung war, dachte ich, ich gehe ein Risiko ein, Gott zu folgen. Inzwischen jedoch weiß ich, dass Gott ein viel größeres Risiko eingegangen ist, als er mich ausgewählt hat – und dafür kann ich nie dankbar genug sein. Ich bin voller Freude, weil er mich leitet.“ In den Anfangsjahren war sie auf den Dschungelstationen nicht selten als Krankenschwester und Hebamme gezwungen auch den Arzt zu ersetzen. Neben der ärztlichen Betreuung und Versorgung sind ihr bis heute Gespräche mit den Müttern und Eltern, ja mit der ganzen Verwandtschaft, über Lebensführung und richtige Ernährung sehr wichtig. Die Kindersterblichkeit ist nicht zuletzt deswegen so hoch, weil viele Kinder im Säuglingsalter falsch ernährt werden und an Durchfall sterben.

Wir hoffen, dass wir Schwester Hermanelde noch viele Jahre unterstützen können und dass sie ihre Lebensfreude und ihren Witz, den wir bei ihrem Besuch im Mai letzten Jahres kennengelernt haben, noch lange behält.