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Jugendlager 2008 nach Korfu

“Chaos ist ein griechisches Wort“, so der Titel eines Buches, welches mir zur Vorbereitung des Jugendlagers empfohlen wurde zu lesen. Diese Information zum “Land der Götter“, wo die Demokratie und die Gastfreundschaft, aber auch das Chaos erfunden wurden, konnte mir nur zu einer guten Vorbereitung und Durchführung unserer Jugendfreizeit helfen. Leider musste ich dann vor Ort feststellen, dass man wirklich nicht auf alles und auf jedes vorbereitet sein kann. Termine mit Griechen sind nur dafür da, um „ungefähr“ pünktlich zu sein. “Ungefähr“ heißt in Griechenland auch schon mal 90 Minuten oder ein halber Tag. Das merkt man besonders, wenn man Lebensmittel bestellt, die der Verkäufer für den nächsten Tag besorgen will. Auch eine nette Sache ist es, wenn dann zum Geschäft noch eine Taverne gehört. Nicht, dass ich was gegen die griechische Gastfreundschaft hatte (im Gegenteil, da können wir uns eine ganz große Scheibe von abschneiden), aber sobald man im Laden seine Bestellung aufgegeben hat, wird man noch zu einer kleinen Erfrischung in die Taverne eingeladen.
Datum:
22. Juli 2008
Von:
wa

Bis hierher fand ich die Gastfreundschaft phänomenal, nur wenn dann alles noch länger dauert, bis man seine Bestellung bekommt (nicht etwa, dass in der Zwischenzeit jemand die Bestellung zusammenstellt, wie man ja eigentlich vermuten könnte) und in unserer Unterkunft noch viele hungrige Mäuler warten (was man anfangs noch versucht, mit vielen netten und lieben Worten dem Verkäufer zu erklären), dann macht sich so langsam auch in mir etwas Unmut breit. Da ich aber hier keine Abrechnung mit Griechenland oder den Griechen überhaupt starten möchte und schon gar nicht über Korfu herziehen will, liegt es mir auch sehr am Herzen Folgendes ganz ehrlich zu sagen:
Die zwei Wochen auf der Insel Korfu waren eine richtig schöne Zeit. Unterkunft, Wetter, Meer und die Sehenswürdigkeiten der Insel sind mir nur positiv in Erinnerung geblieben, und von der Gastfreundschaft und Offenheit der Griechen bin ich richtig begeistert. Ich komme gerne wieder.


Nun aber zum Jugendlager selbst. Am 22.07.2008 holte uns ein Reisebus pünktlich um 19.30 Uhr an der Liebfrauen-Kirche in Hennef – Warth ab. Das Unternehmen Jugendlager 2008 begann. Nach 15-stündiger Fahrt erreichten wir am nächsten Morgen unsere Fähre in Venedig. Hier stand uns nun noch eine 24-stündige Überfahrt nach Korfu bevor. Da wir ja Sonnenschein von unserer Heimat her nicht unbedingt gewohnt waren, suchten wir uns an Bord ein lauschiges Plätzchen in der Sonne. Leider stellte es sich im Laufe der Nacht raus, dass dies ein Fehler war, denn mitten in der Nacht begann es zu regnen. Da half uns auch nicht die Verwunderung einer unserer Betreuer („Also ich fahr jetzt bestimmt schon das fünfte Mal mit der Fähre nach Korfu, aber über dem offenen Meer hab ich noch nie richtig Regen gehabt“). Wir mussten uns einen neuen und trockenen Platz suchen, was nicht sehr einfach war. Nachdem jeder einigermaßen im Trockenen liegen konnte, war die Nacht auch schon fast vorbei. Gegen 12.00 Uhr erreichten wir am 24.07.08 den Hafen von Korfu Stadt.


Hier wartete ein alter klappriger, im Deutschland ausrangierter Bus (konnte man noch an den Schildern im Bus erkennen, die waren alle in deutscher Sprache, sogar ein alter Fahrplan aus Essen hing noch aus) auf uns. Nachdem wir unser Gepäck (wie auch immer) im Bus und in unserem Begleitfahrzeug verstaut hatten, ging die Fahrt weiter zu unserem Selbstversorgerhaus. Zum Haus sei nur gesagt, dass es sehr schön war bis auf die zu kleine Küche. Sogar heißes Wasser war zu bestimmten Stunden ausreichend zum Duschen da. Unsere Hausverwalter, ein älteres Ehepaar, welches neben unserem “Anwesen“ wohnt, waren sehr nett. Man versorgte uns während des ganzen Aufenthaltes mit frischen Sachen aus dem eigenen Garten und mit selbst gemachtem Olivenöl. Auch hatten sie keine Einwände oder Beschwerden wenn wir mal was lauter waren. Im Gegenteil, beim Abschied bescheinigten sie uns, dass wir eine sehr ruhige und saubere Gruppe gewesen seien. Unser Programm bestand aus viel Strand, Baden und Sonnen. Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz. So besuchten wir das Achillion, die Sommerresidenz von Kaiserin Sissi, besichtigten die Burganlage von Korfu Stadt und bestiegen den höchsten Berg der Insel, den Pantokrator. Natürlich gab es auch Highlights wie Shoppen in Korfu Stadt, in Roda oder in Sidari, oder eine Bootstour um die nördliche Küste der Insel. Auch der nächtliche Besuch (inklusive Betreuer) in einer Diskothek gehörte mit zum Programm.

Die Programmhighlights für mich aber waren unsere Karaokenacht und unser Casinoabend. Diese Programmpunkte kann man nicht beschreiben, man muss sie erlebt haben. Am 05.08.08 mussten wir leider wieder unsere Sachen packen. Die Rückfahrt auf der Fähre war angenehmer als die Hinfahrt, da wir die erste Gruppe an Bord waren und somit auch noch freie Platzwahl hatten. Jetzt konnten wir alle zusammen im Trockenen liegen und noch viel Blödsinn auf der Fähre machen. Am nächsten Tag wartete in Venedig unser Reisebus wieder auf uns. Leider hatte die Fähre schon über 2 Stunden Verspätung und so kamen wir auch noch in einen großen Stau. Wir erreichten den Kirchplatz in Hennef – Warth erst mit über fünf Stunden Verspätung, morgens um 1.00 Uhr. Hier ging das Unternehmen Jugendlager 2008 dann auch zu Ende.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen danken, die für das Jugendlager 2008 eine Spende gemacht haben. Ohne diese Spenden wäre ein Jugendlager in dieser Form leider nicht durchführbar. Da die Zuschüsse von Stadt und BDKJ in jedem Jahr
weniger werden, (ab 2009 Jahr bezuschusst der BDKJ nur noch Mitglieder der KJG, die auch Jahresbeitrag zahlen), sind wir mehr denn je auf Spenden angewiesen.


Ein ganz herzliches DANKESCHÖN an die Betreuer, die jedes Jahr unentgeldlich mitfahren, Freizeit und teilweise sogar Tage ihres Jahresurlaubs dafür opfern. Das ist Ehrenamt wie man es nur ganz selten sieht.