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Schöne Frühlingstage - Über die Osterferien.

Wieso rast die Zeit nur so? Ich komme mit dem Schreiben gar nicht mehr hinterher. Im Moment sieht es hier eher nach November als nach Frühling aus. Naja, ist ja auch April. Ende März hingegen durfte ich ganz viel Sonne genießen, mit Temperaturen bis zu 10°C plus! Das war rund um Ostern, als ich in Oslo und in Kristiansand war.
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Datum:
12. Apr. 2013
Von:
Melina Berka

Hallo ihr Lieben!

Die drei Tage, die ich in Oslo mit Isabella, die ich vom Ankunftsseminar in Bergen kenne, und Rebecca, die ich bis dato noch nicht kannte (sie arbeitet zusammen mit Isabella), waren echt super! Wie gesagt, das Wetter spielte mit, d.h. die Fußmärsche durch die Stadt waren aushaltbar und überhaupt haben wir richtig viel erlebt.

Ich bin auf der Festung Akershus gewesen, habe eine Führung durch die Oper mitgemacht (ich war einfach so geflasht von diesem tollen Saal! Und auch die Werkstätten, Garderoben, und die riesige Bühne... wow!), den Holmenkollen (die hohe Skisprungschanze) mit dem Aufzug erfahren und die Aussicht mit vielen Japanern genossen, die schönen Skulpturen im verschneiten Vigelandspark besichtigt, die Menschen im Szeneviertel Grünerløkka beobachtet und natürlich hatten wir auch viel Spaß zusammen im Hostel und überhaupt. Da meine beiden Mitreisenden Vegetarier sind, waren wir einmal in einem vegetarischen Restaurant essen und ich muss sagen, dass das echt lecker geschmeckt hat! In diesem Restaurant wurden wir lustigerweise von einem Deutschen angesprochen, der im Orchester der Oper Bratsche spielt. Mit dem haben wir uns dann auch noch gut unterhalten.

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Samstag und Sonntag war ich dann in Kristiansand. Auch hier: Sonnenschein pur! Da die Eigentümer meiner Couch, auf der ich surfen sollte, noch unterwegs waren, musste ich meine Schlafgelegenheit dann erst mal alleine aufsuchen. Hab ich dann auch gefunden, sie hatten mir netterweise den Schlüssel versteckt. Also bin ich rein in die Wohnung und hab mich ein bisschen umgeguckt. Schon komisch, bei Fremden im Haus zu sein, ohne einzubrechen und ohne, dass sie da sind. Also nicht, dass ich schon mal irgendwo eingebrochen hätte!

Danach bin ich wieder in die Stadt gefahren, mit dem völlig überteuerten Bus, und habe einen Spaziergang auf die Odderøya gemacht. Ein ganz schönes Fleckchen Erde! Da hab ich es mir dann erst am Leuchtturm gemütlich gemacht (gemütlich ist hier relativ!) und bin dann, als es langweilig wurde, zurückgegangen. In der Innenstadt hab ich dann einen Dönermann gefunden und ihm einen leckeren Döner abgekauft. Später bin ich dann noch ins Kino. Um halb 9 war der Film zu Ende und ich bin zwei Straßen weiter zur katholischen Kirche gegangen. Dort wurde um 9 die Osternacht gefeiert. Ich muss sagen, dass es schon ein bisschen traurig war, es spielte sich ja alles quasi wie zuhause ab, Osterfeuer, Liturgie, nur, dass ich niemanden kannte. Deshalb freu ich mich schon auf nächstes Jahr Ostern. Hinterher wurde auch zum "gemütlichen Beisammensein" eingeladen. Ich bin aber erst mal zur Bushalte gesprintet, weil ich dachte, dass ich den Bus noch erwischen würde, aber er war mir gerade vor der Nase weggefahren. Also bin ich wieder zurück ins Pfarrheim, wo ein Buffet aufgebaut war und der Pfarrer munter Sekt am Ausschenken war. Da hab ich mich dann bedient und mich mit ein paar Menschen, die an meinem Tisch saßen, unterhalten. Das war echt ein netter Abend. Um 00:16 Uhr hab ich dann den Bus genommen, in dem zufällig auch die Wohnungsinhaber saßen. Ich musste noch nicht einmal auf einer Couch übernachten, sondern durfte in dem Kinderbett der Tochter schlafen. Morgens gab's ein leckeres Frühstück, einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und dann bin ich auch schon wieder nach Hause gefahren.

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Und seitdem sind schon wieder 2 Wochen rum, in denen der Alltag eingekehrt ist.

Letztes Wochenende wollten Annlaug und ich unsere erste Bergtour machen, aber die Wanderwege sind leider immer noch vereist. Ich kam mir vor wie Bambi, musste mich an allen Ästen festhalten, die natürlich auch stabiler aussehen, als sie sind. Annlaug meinte, ich hätte die Hauptfigur aus einem Comic sein können. Meine Wasserflasche ist mir auch aus der Jackentasche gefallen, sodass sich der nächste Elch über eine Krone Pfand freut. Und mindestens ein Elch wohnt da in diesem Wald! Wir, erfahrene Spurenleser, haben nämlich viele Elchhaufen und riesige Bigfoot-Elch-Fußstapfen gefunden!

So, dieses Wochenende wird anstrengend. Morgen haben wir eine Aktion mit den Konfirmanden. Wir stellen uns vor den Supermarkt und verkaufen Lose und waschen die Autos, um Geld für ein Kinderheim in Bolivien zu sammeln. Hinterher fahren wir nach Skien, dort übernachten die Etter skoletid-Kinder in der Kirche und da ist dann am Sonntag Gottesdienst um 12 Uhr und hier in Herøya ist um 17 Uhr dann "DIGG". Das bedeutet, dass man gemütlich am Tisch sitzt, während Gordon oder Malin über ein Thema sprechen. Wie komme ich mit Stress klar? Was mache ich nach einer Niederlage? Was tun, wenn man deprimiert ist?

Und dann geht's am Donnerstag schon nach LONDON!!! Da freue ich mich sehr drauf! Wir sind insgesamt 46 Leute und auf dem Plan steht ungefähr alles, was London zu bieten hat. Ich werde berichten!

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Mist, jetzt hab ich den Bericht fertig und die Bilder sind hochgeladen, da fällt mir ein, dass ihr vermutlich noch gar nicht wisst, dass ich montags im Kindergarten nebenan arbeite! Das ist jedenfalls ziemlich spaßig, denn ich bin in der Abteilung von 0-2 Jahren. Die Kinder sind sehr süß und brauchen viel Schlaf, und da ich nur 5 Stunden arbeite, ist es eigentlich ganz "koselig". Letztes Mal hat die kleine Sofia (8 Monate alt) sich alleine an einem Puppenbett hochgezogen, aus eigener Kraft gestanden und sich darüber kaputtgelacht. Und dann sind wir sogar ein paar Schritte zusammen gegangen! Wenn ich dieses Jahr hier in Norwegen beendet habe, wird mir das ganz bestimmt im Gedächtnis bleiben.