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Weihnachtszeit?

Vor zwei Wochen war ich in Dili im Einkaufszentrum und habe den ersten Weihnachtsschmuck für dieses Jahr entdeckt - ich musste schon ein bisschen lachen: Im Supermarkt war ein Turm aus Milchpackungen ausgestellt und mit glitzernden Girlanden geschmückt.
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Datum:
19. Nov. 2014
Von:
Maria Thissen

Den Hintergrund für diesen besonderen Weihnachtsbaum habe ich mir so erklärt: Produkte, egal welcher Art, sind in Osttimor manchmal zu bekommen und manchmal nicht. Und manchmal kosten sie das doppelte oder sind spottbillig. Einkaufen ist also Glückssache, und wenn man dann etwas günstig in einem Supermarkt findet, räumt man am besten das ganze Regal aus! Im Oktober gab es z.B. in Dili keine Milch (nur in Baucau hat der Vorrat für die paar Milchkäufer ausgereicht). Das war dann das Gesprächsthema Nr. 1 unter den Ausländern. Scheinbar ist jetzt der neue Container mit Milch angekommen und um das zu demonstrieren, hat der Supermarkt einen Milch-Weihnachtsbaum gebaut.

Wie dem auch sei, bald beginnt die Weihnachtszeit und ich versuche bei 28-32°C zu schlafen (28°C in Baucau, 32°C in Suai, im Süden, wo ich in den letzten Tagen im Urlaub war).

2014-11-19_Maria_Weihnachtszeit 03

Nach vielem hin und her und sehr vielen Nerven weniger sind Carolin und ich am Samstag nach Ainaro gefahren, einer Stadt in den Bergen. Dort haben wir Sr. Ligaya getroffen und bis Dienstag bei kühlen Nächten unsere Ferien in der Community der Canossa Sisters genossen. Am Dienstag ging es dann weiter nach Suai, die größte Stadt an der Südküste (Tasi Mane = Männermeer). Dort gibt es unter der Erde ein Ölfeld, weshalb es dort sehr heiß ist. Ansonsten ist es dort sehr schön: die Nonnen waren total freundlich und aufgeschlossen, es ist ruhig, es gab sehr leckeres Essen, dort wird eine Schule wie das CTID betrieben und es war eigentlich immer etwas los. Suai ist auch für Krokodile bekannt.


Eigentlich war der Mittwoch der letzte Ferientag, da wir aber nicht aus Suai weg gekommen sind, mussten wir unsere Ferien notgedrungen verlängern. Was ja auch kein Problem ist, wenn der Chef dabei ist! Am Freitag konnten wir dann mit einer Nonne aus Suai über eine äußerst schlechte Schotterpiste nach Maliana fahren und wurden von dort nach Dili von einer anderen Nonne mitgenommen. Dort waren dann schon leider alle Busse, die nach Baucau oder weiter fahren, abgefahren, deswegen haben wir bei dominikanischen Schwestern in einem Kinderheim übernachten können. Samstagvormittag ging es dann schließlich zurück nach Baucau. Hier kommt es mir jetzt vor, als wäre ich eine Ewigkeit nicht hier gewesen.