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Eine Fahrt "nach Hause" und mein Geburtstag: im März...

... ist die „Familie Loja Liras“ nach Loilubo gefahren, dem Herkunftsort von meinen Mitbewohnerinnen Julietta und Betty. Gida konnte nicht mitkommen, weil ihre Schwester an dem Wochenende heiraten wollte, kurz vorher hat sich der Pfarrer es wohl anders überlegt und die Hochzeit wurde wieder abgesagt.
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Datum:
30. März 2015
Von:
Maria Thissen

Also sind nur fünf Loja Liras Bewohner, dafür aber noch vier weitere Arbeitskolleginnen gefahren. Für $35 haben wir den ganzen Tag ein Mikrolet gemietet. Über Fatumaca ging es über kleine Wegchen eine Stunde durch Felder, bis wir schließlich das Haus von Juliettas Familie in Loilubo erreicht hatten. Dort wurden wir alle in eine kleine Nebenhütte geführt. Zuerst wurde uns Merenda, ein Vormittagssnack (Kuchen, Kekse, Cracker, gegrillter Mais und Zuckertee) angeboten. Gleich im Anschluss wurde das Mittagessen aufgetischt: roter Reis, Schweinefleisch und Cassavablätter. Wenn Fleisch aufgetischt wird, ist das zwar eine Ehre, aber ich habe trotzdem die Blätter bevorzugt.

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Nach ein paar wilden Erzählungen des Onkels und mehreren Fotos, sind alle zurück ins Mikrolet geklettert und weiter zu Bettys Familie gefahren. Wir würden zu Loilubo nicht unbedingt Dorf sagen, eher „vereinzelte Häuser im Gebüsch“. So sind wir dann auch wieder aus dem Mikrolet ausgestiegen und erst mal durch ein Maisfeld hindurch, bis zuerst die Hütte Bettys älterer Schwester mit Familie und dann ein paar Maiskolben weiter die Hütte ihrer Eltern kam.

Bevor wir uns dem Nachmittagssnack (diesmal gekochter Mais, Tallas (ähnlich wie Kartoffeln) und Zuckertee) hingegeben haben, haben wir uns draußen ein bisschen umgeschaut. Betty hat uns ein paar Pflanzen erklärt und gezeigt, von welcher Palme zu welcher Palme sie mit dem Haus schon umgezogen sind. In dem Haus leben nur ihre Eltern, aber es ist immer noch jemand anders da. Der Eingangsbereich ist der Stauraum eines kleinen Kiosks, dessen Ware durch ein Fenster verkauft wird. Bettys Vater war zu dieser Zeit nicht anwesend, deswegen sind wir ein paar hundert Meter die Straße runter und haben ihre Tante besucht. Diese war ganz traurig, dass sie uns nichts anbieten konnte, weil wir ja schon voll waren.

Als wir zurückkamen war dann auch ihr Vater zurück. Es wurden wieder ein paar Fotos gemacht, ganz viel Gemüse ins Mikrolet geladen und wir haben uns auf den Rückweg gemacht. Für den nächsten Tag, meinen Geburtstag, war zum Mittagessen Katupa geplant, eine traditionelle Reiszubereitung (in einem aus Palmzweigen geflochtenes Körbchen wird Reis mit Gewürzen in Kokosnusswasser gekocht). Auf der Rückfahrt wurden dann fleißig Körbchen geflochten.

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Am Samstag-abend, als ich schon gerade ins Bett gehen wollte, habe ich eine Überraschungsparty-Einladung auf meinem Tisch gefunden. Um 22 Uhr wurden wir von Sven abgeholt, haben bei Sven und Tita ein paar Filme geschaut und um Mitternacht in mit improvisierten Cocktails, improvisierten Frühlingsrollen und improvisiertem Kuchen (Reiskuchen) meinen Geburtstag gefeiert.

Zurück im Loja Liras durfte ich irgendwann nicht mehr aus dem Haus raus, weil meine timoresischen Mitbewohner alles fürs Mittagessen vorbereiten wollten (unsere Küche ist außerhalb). Und das hat ihnen sichtlich Spaß gemacht. Ich war schon fast am Verhungern, als es endlich sehr leckeres Essen gab. Doch zuerst wurde gesungen und währenddessen sollte ich an der Decke hängende Luftballons zerplatzen, aus denen dann Konfetti gerieselt kam. Nach dem Essen kam das Geburtstagsgeschenk: flüssiges Wassereis, Eier und Mehl auf den Kopf. Sie fanden es äußerst lustig und haben sich weit mehr über ihr Geschenk gefreut, als ich.