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Einmal nach Polen und zurück

1992-11 AKP Infostand
Datum:
13. Nov. 1992

Pfarrbrief St. Bruno - Notausgabe

Der AK Polenhilfe hat in der Zeit vom 13.11.bis 18.11.92 wieder einen Kleidertransport durchgeführt, diesmal mit drei Fahrzeugen und 6 Fahrer/innen, nach Gleiwitz (Oberschlesien).

Dank Ihrer Hilfe haben wir seit Anfang dieses Jahres 3 Tonnen an Kleidung, Gardinen, Bettwäsche und Spielzeug gesammelt. Noch Anfang Oktober standen wir ohne Autos dar. Und wieder wie ein Wunder: in der Gemeinde wurde genügend Geld gesammelt, um drei Lastwagen zu einem speziell für uns festgelegten Tarif zu leihen. Wir danken Ihnen allen von ganzem Herzen für die Unterstützung sowie einer Sülzer Firma für deren großzügige Spende.

 

Die Gemeinde "Mutter der Kirche" in Gleiwitz hat uns sehr herzlich aufgenommen und uns Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, wo wir die Kleidung ausladen, sortieren und dann verteilen konnten. Es ist eine sehr junge Gemeinde, die selbständig ihre eigene Kirche baut. Am Sonntag, den 15.11.92, haben wir etwa 30 Familien eingeladen, die sich Sachen selbst aussuchen konnten. Diese Familien betreuen wir seit über 3 Jahren. Noch an der Grenze, wo wir 6 Stunden wegen der vielen Formalitäten brauchten, sagten wir: "Das ist unser letzter Transport!". Als wir dann die fröhlichen Gesichter und die Freude über die gebrachten Sachen sahen, wussten wir, dass wir weitermachen. Es war schön zu hören: " Sieht mal, die hat meine Jacke an, die ich vor einem Jahr nach Polen abgegeben habe", oder "der trägt meinen Pulli" usw.

 

Die restliche Kleidung (etwa die Hälfte der Ladung) bekam die Caritas der Gemeinde, die sich erst im Aufbau befindet, und versucht, die kinderreichen und bedürftigen Familien der Gemeinde zu betreuen. Alle waren sehr dankbar für die vielen, schönen Sachen, die Kinder besonders für das Spielzeug, das die Schulkinder aus der Grundschule Lohrbergstraße zu St. Martin verschenkt hatten.

1992-12-Zeichnung

Wir haben wieder neue, interessante Menschen kennengelernt und neue Freunde gewonnen. Wir haben leider auch gemerkt, dass die Not in Polen größer und unsere Hilfe noch nötiger geworden ist!

Zunächst wollen wir jetzt eine schöpferische Pause einlegen, aber ab Frühjahr 1993 mit Ihrer Unterstützung weitermachen. Nochmals: "Vielen Dank für alles!"

Vielleicht können Sie sich an unsere Aktion im Jahr 1991 erinnern, bei der wir einen speziellen Rollstuhl für eine junge Polin gekauft haben. Wir haben sie in Nysa (Neise) besucht. Nach einem Jahr Übungen (täglich 2-3 Stunden) hat sie uns stolz gezeigt, dass sie jetzt in dem Rollstuhl selbständig stehen kann. Und das zu sehen, war für uns eines der größten Erlebnisse der Reise.

 

AK Polenhilfe: Familien Dorweiler, Gasper, Paszkiet, Schmitz und Maria Adams