Uckerath:Auf nach Bruchhausen!
Der Einladung zum Festhochamt und zur daran anschließenden Lichterprozession folgen stets viele Gläubige von Nah und Fern – und zum 26. Mal auch wieder die treuen Uckerather Fußpilger.
„Wallen“ ist was Wunderbares! Füße auf grob stellen, Gedanken laufen lassen und auf geht’s. So war auch in diesem Jahr die Vorfreude auf die Fußwallfahrt nach Bruchhausen groß. 22 Pilgerinnen und Pilger kamen am frühen Morgen des 17. August in der – aufgrund einer am Nachmittag stattfindenden Hochzeit – herrlich geschmückten Uckerather Pfarrkirche zusammen, um sich von dort auf den 26 Kilometer langen Weg zu machen. Unterwegs schlossen sich weitere 15 Pilger an, so dass die Pilgerstatistik für 2024 insgesamt 37 Teilnehmende – darunter sieben Neupilger – festhalten kann. Traditionell wird in Uckerath der Pilgersegen erteilt. In diesem Jahr erstmals von Kaplan Justin Joseph – der es sich im Anschluss nicht nehmen ließ, die Pilgerschar bis Eudenbach zu begleiten.
Bereits Tage im Voraus wurde kritisch die Wetter-App beäugt, hoffte man doch auf gutes Pilgerwetter – oder besser gesagt darauf, dass Gewitter oder Hagelschauern dem Pilgervorhaben keinen Strich durch die Rechnung machen. Nachdem der Tag sehr schwül begann, war der Sprenkelregen unterwegs durchaus angenehm. Während des Aufenthalts in Eudenbach gab es einen ordentlichen Guss von oben. Dieser störte niemanden – zu der Zeit verweilte die Pilgerschar in der Kirche und hielt Agapefeier. Änni Sasse, ihre Enkelin Steffi sowie Urenkelin Anne sorgten auch in diesem Jahr wieder für beste Versorgung vor Ort. Weintrauben, Fladenbrot und Getränke – natürlich auch Pilgerwasser – standen in gewohnter Manier parat und wurden dankend angenommen.
An den Pilgerstationen stehen stets die Sakramente im Mittelpunkt. Innehalten, Bibelstellen hören, eigene Gedanken sammeln, beten und singen. Immer wieder beeindruckend, welche „Stimmgewalt“ die Uckerather Fußwallfahrer mit ihren Gebeten und Gesängen zustande bringen. Fest im Griff hatten alle den Rosenkranz, der unterwegs natürlich gebetet wurde.
In die Wallfahrtskirche, die zu späterer Stunde aus allen Nähten platzen würde, zog die Pilgerschar kurz vor halb sieben „ein Haus voll Glorie“ singend ein. Wer wollte, konnte eine persönliche Fürbitte aussprechen. Dann schnell noch ein Kerzchen angemacht und auf zur verdienten Stärkung in den Winzerkeller. Hier hatten drei gute Feen bereits das Abendbrot vorbereitet. Was gibt es Schöneres, als sich nach einem langen Fußmarsch an den gedeckten Tisch zu setzen?! Kaffee, Brötchen, Nussecken und ein paar Kurze schmeckten herrlich, und es gab auch ein Jubiläum zu verkünden: Rita Schiefelbusch war heuer zum 20. Mal mit dabei.
Das Festhochamt zelebrierte in diesem Jahr der Kölner Weihbischof Ansgar Puff. Die daran anschließende feierliche Lichterprozession war, auch wenn sie wetterbedingt abgekürzt wurde, für die noch vor Ort verbliebenen Uckerather Fußpilger wieder der krönende Abschluss eines mit vielen Eindrücken gespickten Wallfahrtstages.
Tage wie diese können nur dann reibungslos funktionieren, wenn ein Rädchen ins andere greift. Herzlichen Dank sagt das Wallfahrtsteam zunächst an Elke Ditscheid, die bereits im letzten Jahr eine absolut umfassende Übergabe an ihre Nachfolgerin vorbereitet hat, so dass gar nichts schief gehen konnte, an die Pfarrgemeinden Eudenbach und Bruchhausen, deren Verantwortliche sich wieder auf die Pilger gefreut und sie herzlich willkommen geheißen haben, Ivonne Bartsch, die aus dem Pastoralbüro heraus stets in der Vorbereitung hilft und unterstützt, Helene Leopold, die das Kreuz mit Kräutern und „Straßengrabenschönheiten“ herrlich geschmückt hat, der Küsterin Susanne Otto für die Unterstützung am frühen Morgen in der Kirche, Kaplan Justin Joseph für den Pilgersegen, Änni Sasse sowie Steffi und Anne Höhner für den Eudenbach-Empfang, Philip Ditscheid für seine tolle Trompetenbegleitung von Hanf bis Eudenbach, Angelika Fujan für wohlschmeckende Nuss- und Mandelecken, den Schumacher-Töchtern Lisa und Antonia, die ihre Mutter Birgit bei der Vorbereitung des Abendessens in Bruchhausen unterstützt haben, allen, die den Dienst des Vorbetens übernommen haben, Familienmitgliedern für Fahrdienste – und natürlich dem Herrgott, dass alle Pilgerinnen und Pilger gesund und munter am Ziel der Wallfahrt angekommen sind. Nächstes Jahr sehen sich hoffentlich alle wieder.