Zum Inhalt springen

Vorstellung des Pastoralkonzeptes "Leben in Fülle"

Seit einigen Wochen geistert der Begriff der deutschen Leitkultur durchs Land. Offensichtlich haben wir in der Gesellschaft ein Bedürfnis zur Klärung dessen, was Grundlage unserer gesellschaftlichen Identität ist. Diese Leitbildkulturdiskussion wird es auch in Zukunft geben, je nachdem, wie sich die gesellschaftlichen Verhältnisse wandeln.
2017-05-28 _Einführungsmesse Pastoralkonzept 027
Datum:
28. Mai 2017
Von:
js/bg

Unwandelbar ist dagegen der Satz Jesu aus dem Johannesevangelium, das uns ein Leben in Fülle zusagt. Mit der Botschaft Jesu, die mittlerweile 2000 Jahre alt ist, haben wir ein Leitbild, das sich nicht dem Zeitgeist unterwirft, weil es überzeitlich gültige Wahrheiten verkündet.


Und doch hat sich der Pfarrgemeinderat unseres Seelsorgebereichs daran gemacht, diese Botschaft auf unsere Gemeinden herunterzubrechen. Zu fragen, was eigentlich uns als gemeindlich lebende und praktizierende Christen ausmacht. Und wie wir aus dieser Botschaft leben und so als Leuchtturm in die Gesellschaft leuchten können.


Mit dem Pastoralkonzept "Leben in Fülle" halten wir nun ein Schriftstück in Händen, in dem sich - so hoffen wir - das wiederfinden lässt, was uns ausmacht und für die Aufgaben der Zukunft rüstet. Es dient dazu, uns zu vergewissern, aus welcher Quelle wir leben und wie wir dies in die Welt hineintragen.


Dabei - und darauf will ich mich in diesem kurzen Beitrag beschränken - ist das Inhalts-verzeichnis zum Pastoralkonzept sehr aufschlussreich. Verdeutlicht es doch in seinem Aufbau die Schwerpunktsetzung unseres gemeindlichen Zusammenlebens. Wobei vor den pastoralen Aufgaben das Verhältnis von Kooperation und Eigenständigkeit seinen Platz hat. Signalisiert es doch, dass unser Seelsorgebereich, der ja aus Gemeinden mit unterschiedlichen geschichtlich gewachsenen Strukturen einerseits ein je eigenes Glaubensleben hat und andererseits dennoch unter dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" die Notwendigkeit und die Wirksamkeit eines kooperativen Miteinanders erkennt und daraus handelt. Sechs Bereiche kennzeichnen die Schwerpunktsetzungen, die sich aus der Frohen Botschaft für unser Gemeindeleben ergeben:


Mitte unserer Gemeinschaft - und dies gilt im umfassenden Sinn für uns Christen als Weltgemeinschaft - ist die "Lebendige Feier der Liturgie". Sie ist Ausdruck unseres Glaubens und unserer Gemeinschaft. In ihr erleben wir in den Heilszeichen die Rückbindung an den Herrn und untereinander. Sie bildet einen Wurzelstrang im Bild, das die Vorderseite unseres Pastoralkonzepts ziert.
Dabei sollen auch wir Heilszeichen sein für die Welt. Im "Caritativen Handeln", in der Sorge um den Nächsten können wir in die Welt
hineinwirken. Frei nach Jesu Feststellung "was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." oder "...an ihren Taten werdet ihr sie erkennen". Dieses "Caritative Handeln" ist ein weiterer Wurzelstrang im Bild des Baumes "Leben in Fülle".
Verbunden mit diesem caritativen Hineinwirken in die Welt ist aber auch unser Auftrag verbunden, den Glauben zu verkünden und zu bezeugen. Die "Solide Glaubensverkündigung" verbreitet über Katechesen, Bibelarbeit und Glaubensabende die Inhalte, die uns tragen. Sie informiert Aussen- oder Fernstehende über den Kern unseres Glaubens und vergewissert uns selbst über den Grund dessen, was uns trägt. Ein weiterer Wurzelstrang am Baum des "Lebens in Fülle".

2017-05-28 _Einführungsmesse Pastoralkonzept 009

Zukunftsfähig kann unsere Gemeinschaft nur sein, wenn wir dafür Sorge tragen, dass wir uns um die Jugend und die Familien kümmern. Sie tragen das Vermächtnis Jesu weiter. In Zeiten unterschiedlichster innerweltlicher Heilsangebote gerade für die Jugend kommt einem Engagement auf diesem Feld große Bedeutung zu. Ein weiterer Wurzelstrang.

 


Mit der "Missionarischen Pastoral" können wir Zeichen in die Welt hinein sein. Weltweites Engagement unserer Gemeinden, sichtbares Auftreten in der Öffentlichkeit über Wallfahrten oder Prozessionen und die akzentuierte und als Christen erkennbare Beteiligung am öffentlichen Leben verwirklichen Jesu Auftrag "geht hin in alle Welt".


Aber auch der besondere Stellenwert der Senioren und gerade auch der Frauen hat im Pastoralkonzept seinen prominenten Platz. Die Senioren tragen die ererbte Glaubenspraxis durch die Zeit, ohne das Engagement der Frauen wäre die Kirche um vieles ärmer. Sie halten mit ihrer Erfahrung, mit ihrem Einsatz und mit ihrer Fürsorge das gemeindliche Leben aufrecht.Ihr Dienst erfüllt - um es mit einem Bild aus der Schrift zu sagen Jesu Hinweis: Dann gebt ihr ihnen zu essen!.


Ein letztes Bildelement fehlt noch:
Kein Baum kann Früchte tragen und als Symbol für ein Leben in Fülle taugen, wenn seine Wurzeln nicht mit dem gewässert werden, was Leben schenkt: Unser Glaube.
Nur aus dem Glauben an die weltverändernde Botschaft Jesu, an seinen Beistand, den er uns zugesagt hat und dessen Fest wir in einer Woche feiern, können wir Zeichen sein. Angesichts der abnehmenden Zahl von Gläubigen in unserem Land brauchen wir den Mut nicht sinken lassen. Denn er hat uns zugesagt: "Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Und als er dies sagte, sagte
er es einer kleinen Gruppe. Aber aus ihr erwuchs eine Glaubensgemeinschaft, die heute weltumspannend ist.


Für unsere Situation bedeutet dies, vorhandene Kräfte zu bündeln und zu nutzen. Jeder kann an seinem Platz und in seiner Umgebung Zeichen des Heils setzen. Dazu gibt uns der Hl. Geist die Kraft. Er ist ein Geist der Zuversicht und des Mutes, kein Geist der Verzagtheit und der Resignation. Seien wir Salz der Erde, das dem Leben seine Würze gibt!

Im Anschluss der Messe hatten die Gemeindemitglieder die Möglichkeit mit den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates über das Pastoralkonzept ins Gespräch zu kommen.