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Historische Fenster in unserer Kirche

In unserer Kirche wurden bis Mitte September 2012 insgesamt fünf bunte Fenster angebracht. Drei befinden sich im Chorraum, eines im Querhaus und eines im Seitenschiff oberhalb des Taufbeckens.
2012-09-30_Fenster Kirche Teil 2 (15)
Datum:
26. Sept. 2012
Von:
cj

Alle Fenster waren einmal fest in die Kirche eingebaut. Vermutlich sind die drei Fenster mit den Rankenmotiven aus der Entstehungszeit der Kirche (um 1906) und die zwei anderen zwischen 1946 und 1950 entstanden. Der Krieg hatte einige Fenster zerstört, so daß neue eingebaut werden mußten, und Rankenmotive waren Mitte des letzten Jahrhunderts unmodern geworden.

Das aussagekräftigste Fenster befindet sich jetzt direkt hinter dem Altar im Chorraum. Es ist auch das erste Fenster, das wieder eingebaut werden konnte. Seit 2010 ist es bereits wieder in der Kirche. In diesem Fenster sind deutlich drei Kronen zu erinnern, die an die heiligen drei Könige erinnern, die im Kölner Dom ruhen. Dieses Fenster stellt mit dem Motiv die Verbundenheit der Pfarrkirche zu ihrer Bischofskirche dar.

Etwa um 1968 wurde unsere Kirche unter Pfarrer Alfons Maria Stockschläder umgestaltet. Sie wurde innen ganz weiß gestrichen, so daß die bunten Fenster wie ein Fremdkörper wirkten. Stockschläder ließ sie entfernen, weil er die Aufmerksamkeit der Kirchenbesucher ganz auf das Geheimnis des Glaubens und das Gebet konzentrieren wollte und alles aus der Kirche entfernte, was möglicherweise vom Wesentlichen ablenken könnte.

Aber einige Menschen hingen an der alten, farbenfrohen Einrichtung der Kirche, und als die alten Einrichtungsgegenstände ausgebaut waren, überließen sie diese nicht dem Schicksal, sondern retteten sie. Auf diese Weise blieben nicht nur fünf der alten Fenster erhalten, sondern auch der rechte Seitenaltar, der heute im Eingangsbereich der Kirche an der Immerwährenden Hilfe aufgestellt ist, und die Reliefs des letzten Abendmahles und der wunderbaren Brotvermehrung aus dem Sakramentsaltar. Die beiden Reliefs sollen überarbeitet werden und wie auch die Fenster einen würdigen Platz in unserer Kirche finden.

Die Rückführung alter Kunstwerke in unsere Kirche ist sicher kein Rückschritt. Der alte Zustand von vor 1969 soll auch nicht wiederhergestellt werden. Aber nachdem die Kirche vor einigen Jahren wieder eine andere Farbgebung erhalten hat, passen diese Zeugen der Vergangenheit wieder gut ins Gesamtbild. Die Liebfrauenkirche gibt es seit über 105 Jahren, und in dieser Zeit ist viel passiert. Auch das Kunstverständnis hat sich verändert. Die neuen alten Elemente der Kirche zeigen, daß sie die Menschen in Warth und Umgebung seit vielen Jahren begleitet, nicht als Museum, sondern als Haus Gottes, der hier seit vielen Jahren den Menschen im Glauben begegnet und sie durch das Leben begleitet.