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Der Friedenskreis wandert von Süchterscheid nach Stein

Auf Anregung des ehemaligen Pastors Heinz Büsching wurden Anfang der 80er Jahre in der Warther Kirchengemeinde eine Anzahl sogenannter „Kreise“, wie der Ökumenekreis, der Umweltkreis, der Bibelkreis und auch der Friedenskreis, ins Leben gerufen. Eine lebendige Kirchengemeinde „kreist“ nicht nur um sich selbst. Sie schaut immer auch über den eigenen Kirchturm hinaus. Sie nimmt aktiv teil an den Problemen ihrer Zeit und bezieht Stellung. Wir, der Friedenskreis, treffen uns, am Abend des letzten Freitags eines Monats, in der Kirche und halten das Friedensgebet, das abwechselnd von einem Mitglied vorbereitet wird. Das Thema ist jedem selber überlassen, aber zumeist enthält es den Anlass für die anschließende Diskussion im Pfarrheim. Wir haben über so unterschiedliche Themen wie die Folter, die Asylanten- und Flüchtlingsproblematik, ja sogar über die weltweiten Börsencrashs, gesprochen. Besuche von Vorträgen, Gedenkstätten und Museen gehören auch zu unserem Programm.
Datum:
3. Juli 2009
Von:
hh

Einmal im Jahr gönnt sich der Friedenskreis etwas Besonderes. Für den 3. Juli hatten wir eine Wanderung von Süchterscheid nach Stein, unterbrochen von Gebetsstationen, geplant. Unser erstes Ziel war die Heilig-Kreuz-Kirche zu Süchterscheid. Die Kapelle ist eine Stiftung von Bertram von Nesselrode aus dem Jahre 1506 und wurde sehr schnell zu einer Wallfahrtskapelle der Ritter von Heiligen Grab erhoben. Die Urzelle der Kirche, die Marienkapelle, befindet sich in der Mitte des größeren Kirchenbaus. Im März (!) 1945 wurde die Kirche zum größten Teil durch die letzten Kriegsgefechte zerstört. 1957 regte der Kapellenbauverein den Neubau einer Kirche an, die die Marienkapelle sozusagen in ihrer Mitte umarmt. Die Verbindung von traditionellem und modernem Baustil verleihen der Kirche ihren besonderen Reiz

Begleitet von sanften Regenschauern lauschten wir den sehr gut ausgewählten Gebeten und Texten im Innenhof der Kirche. Aber das „feuchte Zwischenspiel“ hielt- Gott sei Dank- nicht lange an: Unter den Strahlen der wärmenden Abendsonne wanderten wir in Richtung Ahrenbach, einer kleinen Ansiedelung auf einem Höhenrücken, der einen erhebenden Rundblick über die umliegenden Täler und Hügel erlaubt. Die natürlichen Gegebenheiten, bestehend aus Bäumen, Brücke und Bach, bezogen wir in unsere kurzen Stationsgebete und -lieder mit ein. Die nächste Station war der Ort Beiert, von dem aus wir durch Ahrenbachtal der Steiner Mühle
entgegen gingen, unserem Ziel.

Alle Wanderer erklärten übereinstimmend, sie seien von der wunderbaren Stimmung aus Liedern, Gebeten und der üppigen Sommervegetation eigentümlich und tief berührt gewesen. Alles in Allem ein friedvolles Erlebnis; vielleicht einmal von mehrfachen Angriffen blutrünstiger Fliegen abgesehen, gegen die wir uns mehr oder weniger erfolgreich zur Wehr setzen mussten. Wir kamen während des Ganges immer wieder miteinander ins Gespräch oder wanderten schweigend weiter, einen Gebetsfetzen, eine Liedstelle in unsern Gedanken bewegend. Unseren letzten Halt machten wir an einem der Forellenteiche, über uns die mittelalterliche Burg Blankenberg (Foto), eine unvergleichliche Szenerie.


In der Steiner Mühle angekommen, ließen wie uns -mit Recht- ein üppiges Mahl schmecken. Ein besinnlich- aktiver Abend ging zu Ende, bei dem der gegenseitige Austausch, die gemeinsame Spiritualität und das Bewusstsein, „von guten Mächten wunderbar geborgen“, zu sein, noch lange in unsere Erinnerung bleiben werden.