Nacht der Lichter - Ökumenisches Abendlob mit Gesängen aus Taizé

Ich mußte an Weihnachten denken, das wir gerade gefeiert haben und an die Worte des Propheten Jesaja: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. (…) Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“ (Jes 9,2)
In ihrem Morgengebet betet die Kirche das Benedictus, den Lobgesang des Zacharias.
Bei der Geburt seines Sohnes Johannes sagt er prophetisch: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.“ (Lk 1, 78,79)
Der greise Simeon sieht in dem neugeborenen Jesus im Tempel „ein Licht, das die Heiden erleuchtet …“ (Lk 2, 32)
Man könnte noch zahlreiche Stellen im Alten und im Neuen Testament zitieren, die verdeutlichen, dass unsere uns oftmals deprimierende Dunkelheit und die Finsternis, die uns nicht selten orientierungslos und verzweifelt zurückläßt angesichts schlimmer persönlicher Erfahrungen aber auch angesichts schrecklicher Ereignisse auf der ganzen Welt, nur durch heilendes und strahlendes Licht von Gott her beseitigt werden kann. Und dieses Licht ist uns als Geschenk unseres barmherzigen Gottes in Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes, aufgegangen. Er ist das wahre Licht der Welt.
In der Bergpredigt fordert Jesus ein jeden einzelnen von uns auf, in seiner Nachfolge Licht der Welt zu sein, damit auch andere dieses Licht sehen und zu Gott finden. (Matth 5, 13-16)
Nur wenn wir gemeinsam das kleine Kerzenlicht, das wir in der Nacht der Lichter in unseren Händen gehalten haben, aus den Kirchenmauern hinaus in die Welt tragen, hinaus in unseren dunklen Alltag, nur dann kann das wahre Licht der Welt seine strahlende Heilkraft wirklich entfalten.
Und diese kleinen Lichter gilt es zu schützen vor Sturm und Regen.
Und dazu haben wir die Zusage unseres Herrn: „Seid gewiß: ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matth 28,20)