Heute ist Oasentag (Montag der Karwoche)

Liebe Freunde,
heute ist Oasentag. Mitte März kam die Einladung an alle Priester und Diakone des Erzbistums Köln, zusammen zu kommen und gemeinsam Kraft zu tanken. Höhepunkt ist in jedem Jahr die Chrisammesse im Dom, bei der die heiligen Öle geweiht werden, die für Taufen, Firmungen und Krankensalbungen benötigt werden.
Natürlich ist alles mehr oder weniger abgesagt. Die Messe im leeren Dom kann per Livestream betrachtet werden, ebenso die eine oder andere Rahmenveranstaltung.
In der Karwoche sind wir alle eingeladen, einen Oasentag zu halten - vielleicht nicht im Kölner Dom, sondern ganz woanders. Ich finde solche Tage wichtig, denn sie regen zum Nachdenken an, bereichern und stärken Geist und Seele. Wenn ich mir einen ganz privaten Oasentag gönne, verbringe ich ihn gerne in der Natur, spüre in diesen Tagen die wärmende Frühlingssonne und bin dankbar und in Gott geborgen.
Gott ist es, der mir Zeit für mich schenkt, Kraft für die anstehenden Aufgaben und den Mut, sie anzupacken. Gerade in ungewöhnlichen Zeiten ist Kreativität gefragt und der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen, denn die sind ja seit geraumer Zeit gesperrt. Ich bin dankbar für die Oasen, die mir zur Verfügung stehen und die ich erreichen kann und freue mich, dass jetzt viele Wege offen sind, die zuvor kaum begangen wurden.
Denn auch vor der Coronakrise, die uns vieler Freiheiten beraubte, waren wir nicht wirklich frei, sondern funktionierten allzu oft nur, weil so vieles, was jetzt plötzlich keine Rolle mehr spielt, als unendlich wichtig und unentbehrlich angesehen wurde.
Freiheit ist ein Begriff, der in diesen Tagen eine neue Definition braucht. Es bedeutet, andere Wege zu gehen und Veränderungen zulassen zu können. Wenn dann die alten Freiheiten in einigen Wochen oder Monaten zurückkommen, haben wir längst neue Freiheiten und Möglichkeiten entdeckt, die sonst unentdeckt geblieben wären.
In diesem Sinne: Gehen wir auf Entdeckungsreise!
Ihr und euer
Christoph Jansen