Uckerath:Dem Licht entgegen – Osterkerze 2025

Wer kann sich noch an die Raumfähre Columbia erinnern, die kurz nach dem Start zur internationalen Raumstation explodierte? Alle sieben Astronauten fanden den Tod. Die Astronautin Laurel Clark hatte als Wecklied den Song „Running to the light“ (Ich laufe ins Licht) gewählt. Es wurde ihr Beerdigungslied. Aber steckt nicht so viel Wegweisendes und Tröstliches in diesem Lied? Eine bewegende Geschichte.
Das Lied weckt die Erinnerung an ein Gleichnis aus der Bibel. Jesus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8,12)
Für uns Christen ist es das: Ein Versprechen. Für viele eine Illusion, der es nicht lohnt nachzulaufen. Für andere die zentrale Motivation, sich in den Dienst der christlichen Kirchen zu stellen.
Auf jeden Fall ist es eine spannende Frage, ob Jesus sein Versprechen hält oder nicht und die vielleicht so Manchen von uns in seinem Alltag beeinflusst. Denn es geht da um mehr als nur um religiöse Gefühle oder ein spirituelles Hobby. Es geht um die entscheidende Orientierung in meinem Leben.
Viele Menschen sind davon überzeugt: Gott bringt Licht ins Leben, Wärme und Geborgenheit, Erkenntnis und Lebensfreude. Denn Gott wendet sich den Menschen zu. Geht ihnen nach. Lässt sie auch im Finstern nicht allein. Manchmal fällt es leicht, Gott sein Lichtsein zu glauben. Wenn im Sommer die Sonne mit aller Kraft strahlt. Wenn die Natur mit ihren starken Farben das Herz aufblühen lässt. Wenn ich Liebe und Geborgenheit erfahren darf. Dann wieder fällt es schwer. Dann strahlt Gott nicht für mich, sondern bleibt dunkel. Weil auch das Leben mir dunkel erscheint. Gottes Licht bleibt mir manchmal verborgen.
Auch Jesus, dem Gott doch besonders nahe war, hat nicht immer dieses Licht gesehen. Im Garten Gethsemane ringt er vor seinem Tod um Gottes Beistand. Und am Kreuz entschwindet ihm Gott völlig. Kein Wunder, dass die Evangelien davon berichten, wie sich eine große Finsternis über das Land legt.
Glaube beinhaltet auch den Zweifel. Glaube kann durchaus an der Lebenswirklichkeit scheitern. Glaube muss sich vielen Ängsten und Zwängen stellen, verleiht oft Kraft in der Verzweiflung und manchmal kann er Berge versetzen.
In Jesus kommt uns Gottes Licht entgegen. Er will uns Kraft geben und ruft uns zu: „Folge mir und Du irrst nicht mehr in der Finsternis umher. Folge mir und Du wirst das Licht des Lebens haben – so wie ich es von meinem Vater bekommen habe. Tritt mit mir in Kontakt und verlasse dich auf meine bedingungslose Liebe, selbst in den dunklen Stunden. Das befreit.“ Und noch etwas: Jesus hat sich sogar dem Tod in den Weg gestellt. Das ist nicht gerade wenig, auf das wir vertrauen dürfen.
In unserer diesjährigen Osterkerze haben wir versucht, dieses Versprechen „Ich bin das Licht der Welt“ deutlich werden zu lassen. Das Kreuz in Gold als Symbol unserer Zugehörigkeit zu Christus und unseres Glaubens. Die Farben der aufgehenden Sonne umspielen das Kreuz und um seine Mitte öffnet sich ein weißer Hintergrund. Dieser steht für die Möglichkeit, dem Licht entgegenzulaufen aber auch für die Gewissheit, das Christus uns mit seinem Licht entgegenkommt. Am Mittelnagel > die Geißel symbolisiert die dunklen Stunden des Lebens und die Krone den Sieg über den Tod.
Wir wünschen ein gesegnetes, lichtvolles Osterfest in der Kraft und Freiheit des Glaubens.
Das Kerzenteam