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Firmung 2015

47 Jugendliche haben am 25.06.2015 von Weihbischof Ansgar Puff das Sakrament der Firmung erhalten. Immer wieder freuen wir uns über die große Zahl an Jugendlichen, die sich auf diesen spannenden Weg der Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Kirche machen!
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Datum:
25. Juni 2015
Von:
sb/kw
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Und immer wieder stellen wir uns zahlreiche Fragen:

Was sollen die Jugendlichen aus der Zeit mitnehmen?

Worum geht es eigentlich bei der Firmvorbereitung? Welches Ziel verfolgen wir?

Es ist wichtig deutlich zu machen, dass das erste Ziel der Firmvorbereitung nicht ist, die Jugendlichen zu „guten Christen“ zu machen, die wir jeden Sonntag in der Kirche sehen. Es geht nicht darum, junge Menschen „zu rekrutieren“, um sie zum Aushängeschild einer lebendigen Gemeinde zu machen und sie damit zu instrumentalisieren.

Nein, in den Jugendlichen stehen wir mündigen Menschen gegenüber, die Fragen haben und die auf der Suche sind. Wir begegnen jungen Menschen, die bereits ihre ganz eigene Geschichte mit Gott haben, die bereits gelebt, geliebt und gelitten, die Erfahrungen gesammelt haben und die auf der Suche sind nach ihrem ganz eigenen Weg.

Der Theologe Karl Rahner hat einmal geschrieben: „Der Christ von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat.“ Mit dem Wort „Mystik“ beschreibt er dabei kein Wissen, was nur Spezialisten, also „guten Christen“ vorbehalten ist, sondern er spricht von einer persönlichen Erfahrung mit Gott, die jedem Menschen zuteilwerden kann, wenn er sich ihr öffnet.

Erfahrungen, das wissen wir, können nicht von außen „gemacht“ werden. Sie können gefördert oder verstärkt werden, bleiben aber immer unverfügbar. Ob aus einem Erlebnis innerhalb der Firmvorbereitung eine Gottes-Erfahrung wird, liegt im ganz persönlichen Vollzug des Einzelnen.

Das bedeutet nun nicht, dass wir aufhören sollten, unsere Erfahrungen weiterzugeben.

Im Gegenteil: Der Petrusbrief ruft uns auf: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ (1 Petr 3,15)

Was wir also machen können und sollen, das ist, die uns erfüllende Hoffnung, unsere persönlichen Glaubenserfahrungen weiterzugeben, von Gott zu sprechen und für sein Wirken in der Welt und im konkreten Leben der Jugendlichen aufmerksam und sensibel zu machen. Dabei ist es entscheidend, den Jugendlichen den Raum zu geben, zu diskutieren, zu fragen, zu zweifeln, zu lachen, zu beten – ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Ob die Weitergabe unseres Glaubens und unserer Erfahrungen mit Gott in den Jugendlichen zu neuen Erfahrungen werden, das können wir nicht herstellen. Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Gottes Geist seinen Teil dazu beiträgt.