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Unsere ersten Tage im Projekt

2019-09-23_Philipp_Erste Tage 03
Datum:
16. Mai 2020
Von:
Leszek Paszkiet

23. September 2019

Willkommen zu meinem ersten Blogeintrag aus Paraguay.

 

Zunächst einmal ist dies nicht der erste Blogeintrag aus Paraguay, denn Jonas (mein Mitvolunteer) und ich dachten uns, es macht nicht viel Sinn in unsere Blogs das selbe zu schreiben, deswegen ist mein erster Blogeintrag in Wirklichkeit unser zweiter. Unsere Ankunft und die ersten Tage in der Hauptstadt beschreibt Jonas in seinem Blogeintrag (https://blogs.donboscovolunteers.de/abenteuerparaguay/).

 

Also gerne erstmal den Blogeintrag von Jonas lesen. Nachdem dies geklärt wäre fange ich mal mit meinen Eindrücken an. Wir sind jetzt seit dem 9. Setptember in Paraguay und seit dem 13. September in unserer Einrichtung „Carlos Pfannl“ in Coronel Oviedo. Als wir ankamen wurden wir direkt bei unser Unterkunft abgesetzt. Unsere Unterkunft ist genau genommen eine kleine Hütte die so aussah, als hätte kein Mensch seit zehn Jahren einen Fuß hinein gesetzt. Dementsprechend war unsere Reaktion in die Stadt zu fahren und ordentlich Zeug zum putzen zu holen. Danach sah es um einiges besser aus. Die Stadt ist von unserer Einrichtung mit dem Auto ca.15 Minuten entfernt und uns hat ein sehr netter indischer Bruder namens Paul gefahren. Wie sich später herausstellte, ist Paul unsere Ansprechperson vor Ort , weil Unterhaltungen auf Englisch im moment noch um einiges besser laufen als auf Spanisch.

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Die ersten Tage haben wir dann zunächst geputzt, Das Gelände erkundet und die ersten Worte mit den Menschen hier gewechselt. Carlos Pfannl ist eine Landwirtschaftliche Schule und wir waren im ersten Moment sehr erschrocken, als wir den Stundenplan der Schüler gesehen haben. Die Schüler schlafen die Woche über in der Einrichtung und sind von 5:00 Uhr morgens bis 21:15 abends, außer einer Stunde Pause und drei Mahlzeiten durchgehend beschäftigt.

 

Die eine Hälfte des Tages haben die Schüler Unterricht und die andere Hälfte besteht aus Arbeit auf dem Feld. Für uns war es zunächst unbegreiflich, wie die Schüler diesen straffen Zeitplan bei Temperaturen bis zu über 40 Grad durchhalten können. In Deutschland für Schüler unvorstellbar, hier jedoch Alltag. Das Gelände ist wirklich groß und neben vielen Schulgebäuden und Unterkünften, gibt es auch ein Fußballfeld und einen Basketballplatz in sehr gutem Zustand. 

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Neben dem Ackerbau werden auch Viele Tiere (z.B. Kühe, Hühner, Schweine, Bienenzucht, Schafe…) gehalten. Tiere im Allgemeinen haben wir hier in Paraguay für unsere fast 14 Tage schon viele gesehen. Ich sag mal so, dass Insektenspray war aufjedenfall eine gute Investition. In unser Badezimmer haben wir abgesehen von den vielen Insekten auch schon um die 20 Frösche, zwei Eidechsen und eine Schlange gefunden. Später haben wir noch eine größere Schlange auf einem Feldweg entdeckt, der hat Paul mit einem Holzstab in der Hand jedoch kurzen Prozess gemacht. 

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Auf unser Veranda haben sich auch schon Kühe, Hunde und ein Leguan rumgetrieben. Allgemein ist uns nach dem dritten Tag aufgefallen, dass es hier nie wirklich ruhig wird, weil Tag und Nacht Tiergeräusche zu hören sind. Soviel zu unseren ersten Eindrücken zur Einrichtung.

 

Wir haben uns wie sich herausgestellt hat, eine gute Woche für unsere Ankunft ausgesucht. Vor zwei Tagen war der Beginn der Olympiade in Coronel Oviedo. Dies kann man sich so vorstellen, dass dies der Start für die Saison der einzelnen Sportarten ist, in welchen die unterschiedlichen Schulen in Coronel Oviedo gegeneinander antreten. Der Freitag morgen begann damit, dass alle Schüler zum ersten Fußballspiel gefahren sind und mit allem was Lärm macht (z.b. auch Kettensägen) ihre Mannschaft angefeuert haben. Da haben wir uns schon gedacht, mehr Stimmung geht nicht aber was dann am Nachmittag los war, haben wir nicht kommen sehen.

 

Als wir am Nachmittag zur verabredeten Zeit zu den Bussen kamen, hatte jeder Schüler ein Trikot an und war Im Gesicht und auf dem restlichen Körper mit gelber und grüner Farbe angemalt (Die Farben des Schullogos). die Schüler hatten dann auch noch einen Hut, eine Taschenlampe, Luftballons und manche sogar Pyro in den beiden Farben dabei. Als wir dann in einem kleinen Stadion ankamen waren dort 18 verschiedene Schulen mit dem Ziel, mehr Stimmung zu machen als die anderen Schulen (wie sich später heraustellte gab es wirklich einen Wettbewerb, wer die beste Stimmung macht an dem Abend und unsere Schule hat gewonnen). Es wurden dann von den einzelnen Schulen Acts vorgetragen, wie zum Beispiel Singen, Tanzen oder Turnen.

 

Die Schüler haben währenddessen einen eintrainierten Anfeuerungssong nach dem anderen gesungen und mit Trommeln, Trompeten, Kettensägen und sogar einer ausgebauen Autohupe Lärm gemacht. Am Ende wurde dann noch eine Art „Miss Coronel Oviedo“ Gewählt und eine Liveband hat Musik gemacht. Nach sechs Stunden ging es dann nach einem schönen Tag für uns wieder in Richtung Unterkunft.

 

Für mich waren die ersten 14 Tage sehr interessant und aufregend. Viele Dinge die für uns zunächst als sehr kurios erschienen wurden nach ein paar Tagen zur Normalität. Ich freue mich auf weitere spannenden Erfahrungen in den nächsten Tagen und Wochen.


Soviel zu meinem ersten Blogeintrag. Ich denke mal den nächsten Blogeintrag schreiben wir, wenn wir einen geregelten Alltag haben und uns etwas besser eingelebt haben.

 

In dem Sinne schönen Gruß nach Deutschland aus dem warmen Paraguay!

 

Euer Philipp