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Der stinkende Hund - Ein entspanntes Wochenende mit lustigen Augenblicken

Datum:
11. Sep. 2012
Von:
Melina Berka

Nach sechs ereignisreichen Tagen in Romarheim (in der Nähe von Bergen, direkt am Fjord, wunderschön), beim Ankunftsseminar, bin ich nun wieder zurück in Porsgrunn. Das Wochenende war deshalb sehr entspannt. Samstag habe ich eine Tour durch die Innenstadt gemacht und in der Bibliothek DVDs ausgeliehen. Keine Lust zu kochen, also gab's zum Abendessen Tiefkühlpizza. Und einen Film.

Am Sonntag hatte ich dann viel Zeit zum Nichtstun. Bis elf Uhr geschlafen, den nächsten Film geguckt, im Schlafanzug durch die Kirche gelaufen, um Wäsche zu waschen (erlebt man auch nicht alle Tage). Und irgendwann gegen vier habe ich mich dann doch noch angezogen und habe eine Fototour auf dem Frierstien, dem "Verlobungsweg", gemacht, mit meinen neuen roten Gummistiefeln. Auf jeden Fall war's schön und meine Füße hinterher schmutzig vom im Wasser waten und dann über den Kieselstrand gehen, mit möglichst wenig Fußschmerzen. Um 6 war dann møte (das kann man nicht übersetzen, weder Messe, noch Gebetstreff, irgendwass dazwischen). Der Altersdurchschnitt beträgt etwa 75. Besonders süß ist Minni. Sie ist Mitte achtzig und kann nur sehr schlecht gehen, aber wunderbar Klavier spielen. Pünktlich um 6 wird sie dann, sofern kein anderer Pianist da ist, zum Klavier gebeten. Bis sie das Instrument erreicht, begrüßt der Pastor alle anwesenden ganz herzlich und schüttelt jedem die Hand (geht ganz schnell, weil die Gemeinde nicht ganz so groß ist). Gegen 18:10 Uhr erreicht Minni das Klavier und spielt drauf los. Und das hört sich wirklich nicht so an, als ob eine schlecht sehende alte Dame spielen würde!

Nach der møte den nächsten Film abgehakt.

Gestern hatte ich Norwegisch, das ist immer ein Spaß! Und dann haben Elin und ich uns den Bauch vollgeschlagen, um ordentlich gestärkt auf Wanderung zu gehen. Mit 6 Menschen und 5 Hunden. Das mit den Hunden muss ich noch genauer definieren: 2 Hunde und 3 Fußhupen. Eine völlig neue Erfahrung. Ich wusste gar nicht, dass diese meerschweinähnlichen Kläffer geländetauglich sind! De meiste Zeit wurden sie tatsächlich auch nur hinterher geschleift, weil sich die Leinen im Geäst festgehakt hatten. Was soll's, sind ja nicht meine... Aber zu den Hunden, speziell zu Pluto, der gestern auch dabei war, habe ich noch eine lustige Anekdote. Für die Wanderungen am Montag treffen wir uns immer hier, direkt vor der Kirche. Und dann verteilen wir uns auf die Autos, um zu den Ausgangspunkten für die Wanderungen zu fahren. Gestern bin ich bei einem netten Herrn mitgefahren, auf dem Rücksitz im Golf plus. Was ich nicht wusste, bevor ich eingestiegen war: ich war nicht alleine da hinten. Hinter mir, im Kofferraum, saß Pluto. Ein normaler Hund, Hundegröße. Und wie alle normalen Hunde, riecht er nicht so gut. Vor allem nicht aus dem Mund. Tja, so fuhren wir dann stadtauswärts und ich hatte diesen hechelnden, schmatzenden, stinkenden Hund im Rücken, der mir in regelmäßigen Abständen seine Drachenatem in den Nacken blies. Diese Erfahrung muss ich nicht unbedingt noch einmal machen... Aber die Wanderung war wirklich schön! Die Aussicht vom Gipfel war bescheiden, weil es diesig war, aber der Weg war umso schöner. Als wir wieder am Parkplatz ankamen, war es bereits dunkel.

Heute waren wir dann einkaufen, haben das Gemüse für morgen vorbereitet und dann hab ich mir den Laptop geschnappt, ihn auf's Klavier gestellt und ein bisschen geübt. Ich kann hier nämlich leider nichts ausdrucken. Und eine Gitarre stand hier auch rum, also hab ich noch ein bisschen auf der Gitarre geschrabbelt. Danach haben wir Resteverwertung gemacht. Taco mit Brokkoli und Nudeln. Ein Festmahl! Und danach: Julie & Julia. Und danach: an den PC, Bericht schreiben. So. Fertig! Jetzt genieße ich erstmal meine 41 Cent Kiwi.4