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Zwischenseminar in Sumatra und Besuch

Am 5. Februar haben Carolin und ich uns auf unsere große Reise nach Sumatra gemacht. Die Fahrt nach Dili konnten wir recht schnell organisieren. Schon fährt das Follow-up mit uns auf der Ladefläche nach Dili. Es war nicht sonderlich bequem, aber auf jeden Fall eine coole Erfahrung. Vieles von der Strecke sieht man erst, wenn man nicht zu viert auf der Rückbank steckt und durch ein halb offenes Fenster schaut.
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Datum:
5. März 2015
Von:
Maria Thissen

Bis nach Bali ging es problemlos. Dort haben wir in einem kleinen Guesthouse von Nonnen fast direkt am Flughafen übernachtet, also so, dass sich kein Taxi lohnt. Allerdings war es erst mal ein Spaß, vom Flughafengelände runterzukommen. Dieser ist nämlich nicht auf zu-Fuß-Reisende ausgelegt und mittags ist dort verdammt viel Verkehr. Nach ein bisschen zu weit laufen, ganz viel Rumgefrage bei unglaublicher Hitze mit einem fetten Rucksack auf dem Rücken, hat uns ein Balinese zum Guesthouse gebracht. Nach etwas Erholung haben wir noch Bali mit Supermärkten, Shoppingständen und leckerem Essen genossen. Sogar als es schon dunkel wurde! Am nächsten Morgen ging es um 5 Uhr zum Flughafen und dann erst einmal nach Bandung, südlich von Jakarta auf der Insel Java. Aus dem Flugzeug raus, einmal durch das kleine, überfüllte Flughafengebäude durch und wieder in dasselbe Flugzeug, diesmal nach Medan, Sumatra. In Medan wurden wir von zwei Schwestern abgeholt und haben noch auf andere Freiwillige aus Ost- und Westtimor gewartet.

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Anschließend ging es nach Pematang Siantar, wo ein Teil des Workshops stattfand. Die Autofahrt hat wohl 5 Stunden gedauert. Das haben wir aber nicht gemerkt - wir hatten guten Gesprächsstoff. Schon bei der Autofahrt konnte ich heraushören, wie verdammt gut ich es mit meiner Organisation und meinem Projekt erwischt habe. Die anderen Freiwilligen kamen aus ähnlichen Projekten: Kinderheim, Kindergarten oder Rehabilitationszentrum. Sie wohnen zusammen mit den Schwestern in der Kommunität und haben damit die größten Probleme, weil es Essenszeiten gibt, immer viele Menschen auf engem Raum und ganz besonders schwierig sind die Hierarchien unterhalb der Schwestern. Am letzten Tag hat die Schwester (die extra für das Seminar aus Deutschland angereist war) uns, Misereor-Freiwillige (zwei aus Thailand waren ebenfalls da), rausgenommen und mit einem Taxi an den Tobasee geschickt. Das ist, wenn nicht sogar der größte, Vulkankratersee auf der Welt. Dort sind wir mit einer kleinen Fähre auf die Halbinsel ins kleine Örtchen Tuk Tuk gefahren. Ich glaube, das war für uns vier so ziemlich das beste am ganzen Seminar.

Die Rückreise an sich verlief ereignislos, außer, dass das Follow-up Programm, was uns eigentlich wieder am Flughafen in Dili abholen wollte, die Pläne geändert hatte, uns aber nicht Bescheid gesagt hat. Da standen wir dann ein bisschen blöd im schönen Flughäfchen von Dili und haben uns gefragt, wie wir jetzt nach Hause kommen. Plötzlich stand dann die kleine Cousine von einer Mitbewohnerin vor uns: „ich soll euch zum Busterminal bringen“. Das waren nicht die rosigsten Aussichten, aber etwas Besseres wussten wir in dem Moment auch nicht. Für den Terminal war es von Vorteil, dass wir uns vorher schon ein bisschen mit dem Taxifahrer gestritten hatten, so waren wir nämlich schon ein bisschen in Rage. Am Terminal beim Aussuchen eines Busses hat unsere Begleiterin dann ihre Schuhe verloren (oder sie wurden ihr geklaut), wir haben den ein oder anderen Typen, der unsere Taschen klauen wollte „verhauen“ und als wir dann schließlich alles im richtigen Bus hatten, fing ein schöner tropischer Regen an vom Himmel zu plätschern. Und unser Bus war noch lange nicht voll. Nach zwei Stunden sind wir dann losgefahren und gut in Baucau angekommen.

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Letze Woche hatten wir Besuch von den zwei Freiwilligen aus Westtimor, die wir in Sumatra kennen gelernt haben. Sie mussten Indonesien verlassen, um ein neues Visum zu beantragen, und da lag Timor-Leste am nahesten. Die gesamte Planung war etwas chaotisch, aber letztendlich haben sie es geschafft und wir haben uns bei Tita und Sven eine Matratze ausgeliehen. Wir haben die zwei mit Essen verwöhnt: „Brötchen“, Erdnuss-butter, Reispfannkuchen, Nudeln mit Tomatensoße, Cornflakes, Ananas, Mangos und und und - was wir in dem Moment auch nochmal zu schätzen gelernt haben.

Letzten Samstag hatten wir ein Meeting, auf dem Carolin und ich auch über unsere Reise berichten sollten. Wir haben ein paar Fotos gezeigt und mit unserer Anschlussseite „Hotu Hotu Hotu Ona“ unsere Kolleginnen amüsiert (heißt so viel wie: alles fertig).

Letzte Woche ist mein Stundenplan noch etwas voller geworden: Noch ein paar Englischstunden sind dazu gekommen und jetzt bin ich auch Sport/Gymnastiklehrerin, ab nächster Woche vier Stunden jeweils nach der Arbeit. Da bin ich sehr gespannt und freue mich drauf!