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Welcome to the family

Jetzt habe ich es also tatsächlich ans andere Ende der Welt geschafft. Um ca. 14.30 Uhr Ortszeit in Timor konnten Carolin, meine Mitfreiwillige, und ich schließlich nach unendlich vielen Sicherheitsschleusen mit Gepäck und 30-Tage-Visa den Flughafen von Dili verlassen. Wir wurden von einer Schwester und einer zukünftigen Mitbewohnerin abgeholt.
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Datum:
31. Juli 2014
Von:
Maria Thissen

Nach mehreren Zwischenstopps (Konvent der Canossa Daughters in Dili, Timor Telekom, Supermarkt etc.) ging es los nach Baucau, wo wir um 20 Uhr im stockdunkeln ankamen. Schon auf der Fahrt wurden wir mit Eindrücken überflutet.

Zu meiner Unterkunft: Carolin und ich wohnen zusammen mit Betty, Jida und Abui in einer Art WG. Wir haben beide ein eigenes kleines Zimmer, was wirklich nett ist. Kommentare zu unserem Badezimmer unterlasse ich an dieser Stelle. Wir wohnen eigentlich mitten in einem Laden: „Loja Liras“. Hier verkaufen Absolventinnen vom CTID Taschen aus Tais (die traditionellen Stoffe, die von Region zu Region unterschiedlich gewebt werden), Seife, Geschenkartikel und Kaffee. Alles was sie hier verkaufen, wird auch selber hergestellt. Jida Und Abui arbeiten dort, während Betty im CTID arbeitet.

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Gestern wurden wir im CTID begrüßt, haben einen Tais geschenkt bekommen und es wurde eine Menge Fotos gemacht. Abends waren wir dann noch mal bei den Sisters zum Abendessen und haben versucht, das Englisch von zwei älteren Nonnen zu verstehen. Die Nacht habe ich von 10 möglichen nur 4 Stunden geschlafen. Das ändert sich hoffentlich bald.

 

Heute morgen hat uns Betty den Markt in der „neuen Stadt“ gezeigt. Dort findet sich alles mögliche wieder, z.B. Hühner, Hähne, Schweine, Schafe (auch in lebendiger Form), sowie Rindermäuler in der prallen Sonne und getrockneter Fisch… Muss man mal gesehen haben!

 

Ich glaube, dass morgen mein erster Arbeitstag im CTID sein wird – hier kann sich alles noch fünfmal ändern, bis es dann soweit ist. Ich werde mit Sr. Ligaya im Language Lab arbeiten und dann vermutlich auch Unterricht geben.

Kurz und knapp:

  • die Zeitverschiebung beträgt genau 7 Stunden, die ich vor euch lebe
  • Ich bin eindeutig zu „boot“! in den Mikrolets stoße ich mit dem Kopf an die Decke und die meisten Leute gehen mir bis zur Schulter. Ich habe noch niemanden gesehen, der größer ist als ich. Das ist aber nicht das auffällige, sondern meine Haut und Haare. Deswegen rufen einem besonders die Kinder „malae“ (=weiße) hinterher.
  • Ca. um sieben ist es dunkel und es wird auch morgens erst sehr spät hell.
  • Mein Zimmerfenster ist nach Norden (ich habe Blick auf das tasi-feto (=Frauenmeer)) und trotzdem ist es die Sonnenseite. Hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, warum.
  • Ab Montag bekommen wir Privatunterricht in Tetum, lernen aber jetzt schon viel von unseren Mitbewohnerinnen. Und es wird gesagt, in zwei/drei Wochen können wir Tetum sprechen.
  • Mein Bein weist zwei Mückenstiche vor, wovon einer etwas kritisch aussieht, aber ich benutze fleißig die Aloe Vera-Salbe, die nach Marzipan riecht.
  • Heute morgen hat mich zum zweiten mal eine Spinne, die Weberknechte in den Schatten stellt, (wahrscheinlich die selbe) begrüßt