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Ein Kulturabend für Japaner, Australier und uns & ein wunderschönes Schwimmbad

… es sind wieder ein paar Tage vergangen, an denen viel passiert ist: Mittlerweile bin ich DER english teacher! Ich unterrichte zwei von drei Klassen bis Ende September. Dann gehen die meisten Schülerinnen ins Jobtraining außerhalb von Baucau. Im Oktober und November findet die Summer School statt. Auch dort werde ich die Englischklasse unterrichten, im Intensivunterricht. Und dann kommt noch dazu, dass die anderen Lehrer im CTID auch gerne Englisch lernen würde, also bringe ich demnächst nicht nur 20-jährigen, sondern auch 30-jährigen Frauen mein Schulenglisch bei.
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Datum:
14. Aug. 2014
Von:
Maria Thissen

Dem Konvent der Schwestern ist auch ein kleiner Gästebereich angeschlossen, wo zurzeit eine Gruppe Australier lebt. Ebenfalls ist seit zwei Tagen ein Gruppe Japaner unterwegs. Deswegen wurde gestern Abend eine Kulturshow veranstaltet. Die Schülerinnen haben ein paar traditionelle timoresische Tänze in Tais aufgeführt, alle Gäste – also auch wir – mussten sich vorstellen. Die Japaner und Australier mussten ihre Vorstellung übersetzen lassen - wir haben es uns vorher zurechtgelegt und uns dann sowohl auf Englisch als auch auf Tetum vorgestellt. Da es ja eine Abendveranstaltung war und wir im Dunkeln nicht zurückgehen dürfen, haben wir im Voika-Haus geschlafen, was direkt neben der Schule ist. Dort leben 7-11 Mädchen, die genaue Anzahl ist ungewiss, die auch im CTID oder Loja Liras arbeiten. Des Weiteren habe ich einen neuen Sport: das Waschen. Meistens sammeln wir unsere Klamotten und gehen dann entweder zur „traditional laundry“ oder zum Voika-Haus um unsere ganze Wäsche von Hand zu waschen. Das geht ganz schön auf die Arme.

Ein weiterer Sport ist Ameisen-aus-unserem-Zimmer-entfernen. Wenn man die Ursache gefunden hat, hofft man, dass sie möglichst lange nichts Neues finden. Aber dass sie an einem Globuli interessiert sind, hätte ich auch nicht gedacht…

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Letzten Sonntag waren wir um 7.30 Uhr in der Kota Baru (Neustadt) in der Messe. Am Sonntag vorher waren wir in der Kota Lama, wo auch das CTID ist. Dort beginnt sie schon um 7 Uhr… Die Kirche war beide Male voll, und anstatt dass die Leute, die keinen Sitzplatz mehr bekommen, sich hinten hinstellen, stellen sie sich draußen vor und neben die Kirche. Wir haben ein Gesangbuch, wo auch die Texte drinstehen.

Über manche Übersetzung mussten wir schon lachen: Maromak nia bibi oan = Gott seine Ziege Kind. Es sollte das Lamm Gottes sein! Ich war überrascht, wie viele Frauen vorgelesen etc. haben. Auch gibt es nicht zwei, nicht vier, sondern 14 oder 16 Messdiener! Und die Leute singen, soweit sie den Text kennen sehr viel lauter mit. Ansonsten ist nichts großartig anders im Vergleich zu einer deutschen katholischen Messe. Nach der Messe waren wir in der „traditional laundry“. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie eine Stelle, wo ein Rohr geplatzt ist, vielleicht ein kleines Bächlein fließt und das Wasser sich an einigen Stellen sammelt. Drumherum und mittendrin ganz viel Müll. Auch nutzen diese Stelle Leute nicht nur, um ihre Kleidung zu waschen, sondern auch sich selbst zu waschen, die Zähne zu putzen oder um Nasenflüssigkeiten die Deutsche mit einem Taschentuch entfernen würden, loszuwerden. Dort haben wir also unsere Kleidung geschrubbt.

Und nachmittags wurde uns ein wunderschöner Ort gezeigt, wovon unsere Mitbewohnerinnen ganz begeistert waren, als wir gefragt haben, ob sie uns hinführen: ein Schwimmbad! Dort ist es wirklich schön; von Palmen umgeben und tief genug, um ordentlich zu schwimmen. Das war auch das kuriose: unsere Mitbewohnerinnen sind nicht mit ins Wasser, weil sie nicht schwimmen können… Scheinbar hat es ihnen trotzdem gefallen. Etwas seltsam ist, dass Mädchen nur im T-Shirt und Hose schwimmen.