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500 Jahre katholische Kirche

Nun ist schon ein ganzer Monat um, wir haben unser Visa für ein ganzes Jahr problemlos bekommen, kochen abends selber (keinen Reis mit Blättern, auch wenn wir um Reis nicht immer rumkommen), kennen uns in der Kota Lama (Altstadt) aus und gehen dort auch selber einkaufen.
2014-08-31_Maria_500 Jahre Kirche 01
Datum:
31. Aug. 2014
Von:
Maria Thissen

Ein Event gab es am Samstag in Dili: als wir endlich da waren, wo wir hinwollten (eine riesige Wiese mit Bäumen, die nur ein bisschen Schatten gespendet haben und einer riesigen Altaranlage, um eine Messe zu halten), haben wir doch noch zwei Stunden auf den Beginn der Messe gewartet! Kurz vorher gab es noch eine Zeremonie, von der wir außer einem bisschen „traditionellen Urwald-Geräuschen“, welche alle Klischees erfüllt haben, nichts verstanden und gesehen haben. Im Laufe der Messe haben wir dann auf Plakaten gesehen, dass Osttimor 500 Jahre katholische Kirche feiert. Die Messe zwei Stunden gedauert - mit Kommunion Austeilung! Ich würde glatt sagen, es war die Speisung der 5.000!

Danach ist „mein Auto“ in ein asiatisches Schnellrestaurant gefahren: man bekommt einen Hügel Reis und darf sich noch drei Beilagen dazu aussuchen. Das habe ich bis jetzt nicht noch einmal gemacht, mein Magen scheint irgendetwas nicht vertragen zu haben. Danach hatte ich gehofft, dass wir wieder zurück nach Baucau fahren. Das haben wir auch gemacht, nur nach 10 Kilometern standen wir im Stau: um dieses Event zu zelebrieren wurde ein Kreuz und eine Marienstatue von Dili nach Baucau gefahren bzw. geschlichen. Mal blieben sie eine halbe Stunde stehen, mal konnte man im Schritttempo hinterherfahren, aber 50 km/h war schon das Maximum! So haben wir anstatt 3 Stunden 8,5 Stunden für den Rückweg gebraucht. Und es ist unglaublich wie viele Autos und Motorräder hinter dieser Figur mit Warnblinker hergefahren sind!

Die folgende Woche war ich dann krank - Malaria war es nicht. Das war die einzige Sorge von meiner Mentorin. Ich denke, dass es entweder an dem lag, was ich in Dili gegessen habe oder der Hitze in Dili. Oder beides.

Ich habe mein Stück für die Theater-AG fertig gestellt und auch schon angefangen. Doch nach dem ersten Treffen es eigentlich direkt aufgegeben: ich habe irgendwie mit ca. 20 Mädchen gerechnet und war dem entsprechend auch etwas überfordert, als dann 56 vor mir standen. Zudem ist es äußerst knapp, um nicht unrealistisch zu sagen, kalkuliert, dass ich in 5 Wochen ein Theaterstück auf die Beine stellen soll, was dann im Oktober und November ruht und Anfang Dezember ausgeführt werden soll. Also habe ich einen neuen Plan entwickelt: zwei Tänze aus meinem Sportkurs vereinfacht und nun kann ich diesen in zwei Gruppen mit den Mädchen einüben. Dass ich zum ersten Mal im Sportunterricht getanzt habe, fällt hier gar nicht auf, weil es für sie total ungewohnt ist.

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Letzten Freitag konnten Carolin und ich mit dem Follow-up Programm nach Dili fahren, unser Visum abholen und Cornflakes Vorräte erneuern. Während die anderen einiges in Dili zu erledigen hatten, haben sie uns ans Meer gebracht! Auf der Rückfahrt hatten wir einen timoresischen Popstar auf der Pick-up Ladefläche sitzen, weil er mit unserem Fahrer befreundet ist. Deswegen musste dann auch immer wieder seine Musik gehört werden.

Letzte Woche wurden wir von einem Deutschen, der sich zurzeit in Baucau aufhält zum Abendessen eingeladen. Es gab Brathähnchen mit Kartoffeln und Salat. Aber das Beste war eigentlich die Kräutermischung, die ich mir über die Kartoffeln gemacht habe. Seine Frau ist Indonesierin und arbeitet auch am CTID. Dieses Wochenende nehmen sie uns mit zum Strand!!!!

Wir üben uns im Kochen! Und wenn ich abends nicht schlafen kann, überlege ich mir, was wir für den nächsten Tag zum Abendessen ausprobieren könnten. Letztens gab es sogar Pizza!!! Wir haben Pfannkuchenteig gemacht und am Ende teure Pastasauce und ein bisschen Käse (beides noch aus Dili) oben drauf getan. Hätten wir den Vergleich, naja.... Aber unter diesen Umständen hat es köstlich geschmeckt.

Jetzt ist September und es wird von uns erwartet, dass wir Tetum sprechen können. Ein bisschen können wir uns ausdrücken und auch verstehen, aber wenn welche untereinander sprechen, verstehen wir nur Bahnhof.