„Retten wir die Kirche!“- Klausurtagung des Pfarrgemeinderats

Wir hatten uns vorher überlegt, welche Anliegen und Fragen die Menschen und uns im Seelsorgebereich bewegen und antreiben. Wir haben versucht,

Antworten auf drei drängende Fragen zu finden, um aktiv zu werden:

• Wonach sehnen sich die Menschen heute?
• Was brauchen die Menschen und was können wir ihnen als Kirche geben?
• Welche Strukturen brauchen wir, um das Leben in den Gemeinden zu bereichern?

Die Menschen suchen, wie zu allen Zeiten, Heimat und Geborgenheit, was ihnen die moderne Leistungsgesellschaft nur selten geben kann. Die Kirchengemeinden können Orte der Begegnung, des Aus-tausches und der Ruhe sein. Es fällt auf, dass es viele Menschen gibt, die auf der Suche nach  spirituellen Anregungen sind. Diese Sehnsüchte kann unsere Kirche sehr gut (er)-füllen, wenn sie glaubwürdig und offen für neue Wege ist. Aber auch die Traditionen und Rituale geben Halt und sind Kraftquellen im Einerlei des Alltags. Für uns war wichtig, dass wir sowohl Angebote für „insider“ fördern, aber auch niederschwellige Aktionen nicht vergessen wollen. Manch einer steht noch am Rand und traut sich nicht über die Schwelle- wir wollen die Menschen abho-len, wo sie stehen. 

Wir verfügen schon über eine große An-zahl schlagkräftiger Institutionen, wie den PGR, die Ortsausschüsse und andere es geht darum, dass jeder vom anderen weiß und was er wann tut. Dabei ist die Koordinierung der Ausschüsse notwendig und eine durchsichtige Öffentlichkeitsarbeit. Verlässlichkeit ist ein hohes Gut, um glaubwürdig zu bleiben. Hier konnten wir die Diskussion um die neue Messordnung anschließen. Sie wird im Großen und Ganzen vom PGR mitgetragen. Wichtig ist auch hier, wie so oft, die professionelle Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfer. Da ein Großteil der Gottesdienste nun Wortgottesfeiern sein werden, sollen neue Leiter von Wortgottesfeiern geschult werden. Um das Ehrenamt zu fördern und nach neuen Talenten zu suchen, freuen wir uns auf die tatkräftige Unterstützung von Frau Dr. Sarah Patt, die wir innerhalb der Tagung kennenlernen durften.

Ein anderes Thema war die Zu-sammenlegung der beiden Seelsorgebereiche. Die Regelung wird ab 01.09.2023 in Kraft treten. Wir haben uns bereits im Vorfeld überlegt, auf welchen Gebieten eine Zusammenarbeit günstig ist (etwa in der Firmvorbereitung) und wie wir uns erst einmal „beschnuppern“ können, z.B. innerhalb eines PGR–Tages. Auch eine Pfarrversammlung wurde als ein Mittel der Kontaktaufnahme und  Willensbildung genannt. 

Das war „eine Masse Holz“, werden Sie nun sagen und Sie haben recht. Um die Strukturierung der Themen anzuleiten und Schwerpunkte zu setzen,  braucht es eine souveräne und inspirierende Leitung. Das alles hatten wir in Bernward Siemes. Er hat Sport und Theologie studiert und das merkte man. Er lockerte unseren Körper durch verschiedene Übungen und den Geist durch teilweise provokative Zitate. Mit zweien aus seiner Sammlung (Pfr. Meik Schirpenbach: Retten wir die Kirche!) möchte ich schließen:  

„Ein kirchenloses Christentum wird zu einer spirituellen Heimatlosigkeit führen. Wollen wir diese Menschen aufgeben? Wie können wir gemeinsam als Christen unterwegs bleiben? Kann es für die Kirche überhaupt eine Zukunft geben außer der, eine in jeder Hinsicht dienende Seelsorge-Kirche zu sein- ohne Anspruchshaltungen?“