Zum Inhalt springen

Kursbestimmung – Osterkerze 2022

Uckerath - Seit vielen Jahren gibt es in Uckerath liebevoll individuell gestaltete Osterkerzen mit einer starken Aussagekraft.
Datum:
11. Apr. 2022
Von:
bp

In diesem Jahr hat sich das Kerzen-Team, bestehend aus Angela und Birgit Pilath etwas ganz Besonderes ausgedacht. Diese  ermutigende Kerze gibt es ab Ostern in der Uckerather Pfarrkirche zu bewundern. 

Immer mehr Katholiken fragen sich derzeit, ob ihre Kirche noch auf dem richtigen Kurs ist. Fährt das Schiff der katholischen Kirche im Augenblick wie ohne Kompass?

Ausdruck dafür ist die aktuelle Situation im Erzbistum Köln. Aber auch in unserer eigenen Gemeinde ist vieles nicht so, wie sich Mancher eine aktive Kirche vorstellt.

Blickt man auf die schwindenden Besucherzahlen der Gottesdienste, die ständig kleiner werdende Zahl der Ehrenamtlichen sowie die alarmierende Anzahl von Kirchenaustritten, ist guter Rat teuer. Vorschläge gibt es viele und es sind wirklich gute dabei. Es bleibt abzuwarten, was davon den Weg in unser Gemeinde- und Kirchenleben finden kann. Daneben gibt es aber auch Menschen, die so enttäuscht oder frustriert sind, dass sie sich allem und jedem verschließen. Wie soll hier ein Neuanfang gelingen? Dazu kommt dann auch noch die gravierende Auswirkung der langen Pandemie. Distanz der Gläubigen und Streaminggottesdienste sind gute Mittel der Überbrückung. Sie können jedoch auf Dauer ein lebendiges Miteinander nicht ersetzten. Was also ist zu tun?


In der Apostelgeschichte (Matthäus) und im Alten Testament (Arche Noah) taucht immer wieder das Symbol des Schiffes in schwierigen Zeiten auf. Symbolisch ist damit im christlichen Glauben die Kirche gemeint. Dieses Schiff fährt über das Meer, welches stürmisch und gefährlich sein kann. Das Meer ist das Symbol für die Bedrohungen, die der Gemeinde Gottes ins Haus stehen können. Der Mast in der Mitte, als Zeichen für das Kreuz Christi, signalisiert Hoffnung, spendet Trost und Kraft. Die geblähten Segel erinnern an die Kraft des Heiligen Geistes.


Stellen wir uns einmal vor, dass wir in einem solchen Schiff sitzen. Wohin es fährt, bestimmt der Steuermann. Segel setzten die Matrosen und falls es Passagiere gibt, so werden diese versuchen, die Reise zu genießen. Solange das Wetter schön ist, sind alle zufrieden. Kommt aber ein Sturm auf verbreitet sich schnell Angst und das Vertrauen schwindet.


Im Matthäusevangelium (Kapitel 14) erfahren wir von einer solchen Situation. Jesus kommt seinen Jüngern zu Hilfe. Doch anstatt froh zu sein, sind sie eher erschrocken und Petrus selbst verlässt der Mut im entscheidenden Moment. Es ist etwas geschehen, was alle nicht erwartet hatten und was niemand für möglich hielt. Also konnte es auch nicht sein! Aber Jesus belehrt alle eines Besseren und fragt am Schluss: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“

Das ist die zentrale Botschaft von Ostern – Du sollst nicht zweifeln. Machen wir uns also auf den Weg und versuchen, unser Schiff der Kirche wieder flott zu machen. Dazu bedarf es der Unterstützung Aller. Nicht aufgeben. Jesus steht uns bei – egal wie lang der Weg noch wird. Das alles greift das Motiv der diesjährigen Osterkerze auf.


Das Schiff, ganz plastisch, mit geblähtem Segel. Alpha und Omega als sinngebendes Symbol auf dem Segel. Das Kreuz mit starkem Mast und Rahen. Ein sicheres Schiff, dass allen Stürmen trotzen kann und den Weg durch die Zeit besteht. Die Mannschaft muss nur an Bord bleiben. Das ist unsere Aufgabe - an Bord bleiben und mitsegeln. Es hat uns niemand verboten, mit dem Steuermann zu diskutieren.