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Gott verlangt von uns, dass wir vertrauen (Palmsonntag 2020)

2020-04-05_Corona-Predigt
Datum:
5. Apr. 2020
Von:
Christoph Jansen

Liebe Christen,

wir sind bedroht. Die Menschheit wird bedroht von einem neuartigen Virus, einer neuen Krankheit. Und während einige wenige von uns die Versorgungswege erhalten und die Betreuung der Kranken gewährleisten, ist für die meisten Menschen in dieser Krise das Beste: Bleib zuhause. Warte ab. Tu erst einmal nichts. Außer Home-Office, wenn das geht. Wir kämpfen, indem wir nichts tun. Abwarten und nichts tun war nie so anstrengend wie heute.

Denn wir warten auf andere. Auf die, die ein Medikament und schließlich einen Impfstoff entwickeln. Auf die, die versuchen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die uns sagen, was wir tun oder – im Moment eher – nicht tun sollen, damit es gelingt. Wir können aber nur deshalb nichts oder wenig tun, weil wir andern vertrauen. Das lernen wir gerade. Und das fällt oft schwer. Aber viele lassen sich darauf ein, auf die Einschränkungen, das Kontaktverbot. Es gibt kaum Widerspruch.

Auch Gott verlangt von uns, dass wir vertrauen. Gottvertrauen kann uns durch diese weltweite Krise, aber auch durch unsere ganz persönlichen Krisen tragen. Ich weiß nicht, wofür eine solche Pandemie gut ist. Die Kreuzwege und Dramen in dieser Zeit müssen wir ertragen. Jesus hat das auch ertragen müssen.

Aber das Gute, dass uns diese Zeit bringt, beginnen wir inzwischen auch zu entdecken. Ich jedenfalls lerne in dieser Zeit anders zu leben und anders zu glauben. Nicht schlechter oder besser, sondern anders. In Köln gibt es den Spruch: Nix es eso schlääch, dat et nit für irjendjet jot es.

Karfreitag und Ostern. Tod und Auferstehung. Zwei Seiten einer Medaille.

Amen.