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3. Advent

Advent-3
Datum:
9. Juni 2020
Von:
bg

„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!

Noch einmal sage ich: Freut Euch! Denn der Herr ist nahe.“

Dieser Eröffnungsvers (Phil 4,4.5b) steht zu Beginn der Eucharistiefeier dieses Adventssonntages.

 

Entsprechend dem Text des Eröffnungsverses trägt er den Namen „Gaudete“, das ist die lateinische Übersetzung der Aufforderung „Freut euch!“

Und dieser Sonntag ist ein ganz besonderer im Advent, genauso wie es der Sonntag „Laetare“ in der vorösterlichen Fastenzeit ist.

 

Zum Ausdruck kommt diese Besonderheit durch die liturgische Farbe der Messgewänder und auch der Kerze am Adventskranz: nicht wie an den übrigen Adventssonntagen ein eher büßerisches Violett, sondern vielmehr ein Rosa (= ein aufgehelltes Violett).

2016-12-11_3. Advent

Im Evangelium steht erneut Johannes der Täufer im Vordergrund, der Wegbereiter unseres Herrn und Erlösers (Mt 11,2-11). Jesus selber bestätigt ihn allen Suchenden und Fragenden -darunter auch der Täufer selbst- als seinen Wegbereiter und sich als den wahrhaften Messias, der der Welt Gerechtigkeit und Erlösung verschaffen wird.

 

Das mag manchem als Größenwahnsinn erscheinen, und es gibt nicht wenige, die damals wie heute diesen Anspruch Jesu rigoros ablehnen.

 

Es gibt zunehmend einflussreiche Leute in der heutigen Welt, die sich selbst für den wahrhaften Messias halten und das Geschick dieser Welt allein nach ihrem Dafürhalten bestimmen und gestalten wollen, koste es was es wolle. Dabei wird es einem oftmals wahrhaft angst und bange! Und der unmenschliche Anspruch auf uneingeschränkte Autorität und Handlungsfreiheit dieser Despoten macht nicht gerade Mut.

2017-12-17 _Wandelkrippe 3. Advent 002

Doch gleich zweimal ergeht an uns der Aufruf, uns zu freuen.

 

Er will uns daran erinnern, dass Gott selber in diese desaströse Welt eingetreten  und unser Bruder geworden ist, ein Mensch, der all unsere Sorgen und Nöte schon mit uns durchlitten hat. Er kommt in das Leben eines jeden von uns, er durchlebt es mit uns Tag für Tag, er ist uns ständig nahe.

 

Das soll eine große Freude in uns erwachsen lassen, das will uns Mut machen. Es soll auch die Vorfreude darauf in uns bestärkt werden, dass wir am Ende unserer Tage den Herrn schauen dürfen, wie er ist, von Angesicht zu Angesicht!

 

Dr. Heiner Hennecken